FC-Bayern-Boss Hoeneß mit klarem Auftrag für Max Eberl – und eine überraschende Kampfansage an die Konkurrenz

Uli Hoeneß formuliert einen klaren Auftrag an die neue FC-Bayern-Führung um Max Eberl und schickt eine überraschend geduldige Kampfansage an die Konkurrenz: "Eines ist klar: Wir werden in zwei, drei Jahren wieder das Maß aller Dinge sein!"
von  Bernhard Lackner
Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß.
Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß. © IMAGO / Ulrich Wagner

München – Viereinhalb Jahre ist Uli Hoeneß mittlerweile schon raus aus dem operativen Geschäft beim FC Bayern. Zumindest formell – schließlich hat das Wort des jahrzehntelangen Managers beim Rekordmeister weiter enormes Gewicht. Offiziell haben längst aber andere das Sagen.

Seit Anfang März ist das vor allem Max Eberl. Nach dem letztlich gescheiterten Versuch mit den Ende der vergangenen Saison entlassenen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic soll der neue Sportvorstand die Bayern gemeinsam mit Christoph Freund in eine erfolgreiche Zukunft führen. Ob Eberl das Zeug hat, das gigantische Vermächtnis von Hoeneß fortzuführen?

Bayerns Sportvorstand Max Eberl.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl. © IMAGO / Sven Simon

FC Bayern: Uli Hoeneß mit klarem Auftrag an Max Eberl und Christoph Freund

"Ich hoffe schon", sagte der 72-Jährige am Dienstag am Rande der Eröffnung einer Sonderausstellung zu Ehren von Sepp Maier im Bayern-Museum. In den vergangenen Jahren wollte Hoeneß Eberl bereits mehrfach zum Rekordmeister holen, nur der Zeitpunkt passte nie.

"Jetzt gab es die Gelegenheit", sagte Hoeneß und richtete gleich einen klaren Auftrag an die neue sportliche Führung beim Rekordmeister: "Er und Christoph Freund müssen jetzt dafür sorgen, den FC Bayern mit einem sozialen, menschlichen Unterton zum Erfolg zu führen." Genau das war dem Klub nach seinem Abtritt im Herbst 2019 etwas abhandengekommen, ließ der Bayern-Patron zwischen den Zeilen durchklingen.

Dem FC Bayern droht die erste titellose Saison seit 2012

Auch sportlich läuft es seit geraumer Zeit eher schleppend. Nachdem man sich im vergangenen Jahr gerade noch zur Last-Minute-Meisterschaft gezittert hatte, hat die erste titellose Spielzeit seit 2012 in dieser Saison längst bedrohlich konkrete Formen angenommen. Der FC Bayern scheint schleichend von seinem Weg abgekommen zu sein – auf und neben dem Platz.

Dafür, dass sich das wieder ändert, soll Eberl aber nicht alleine sorgen. "In der heutigen Zeit kann das nicht einer alleine machen", stellte Hoeneß klar: "Das war früher auch schon so: Da war ein Franz Beckenbauer, ein Karl-Heinz Rummenigge, ein Karl Hopfner. Das ist auf verschiedenen Schultern entstanden und so muss es auch hier sein."

FC Bayern: UliHoeneß will "nicht mehr an vorderster Front kämpfen"

Die neue sportliche Führung soll dafür sorgen, so Hoeneß, "dass sich der FC Bayern regeneriert und in neue Sphären kommt". Er selbst und sein langjähriger Weggefährte Rummenigge wollen den neuen Bossen dabei als Ratgeber zur Seite stehen, aber "nicht mehr an vorderster Front kämpfen".

Ohnehin sind Eberl und Freund nicht alleine verantwortlich für die Geschicke beim Rekordmeister. Ende Februar hat der Aufsichtsrat eine Umstrukturierung des Vorstands beschlossen, der nach dem Abgang von Marketing-Chef Andreas Jung ab dem 1. Juli nur noch aus drei Personen bestehen wird.

Hoeneß-Kampfansage: "Bayern wird in zwei, drei Jahren wieder das Maß aller Dinge sein!"

Neben Eberl gehören der Vorsitzende Jan-Christian Dreesen und Michael Diederich, der Dreesen im vergangenen Sommer als Finanz-Vorstand beerbt hatte, dem Gremium an. Geht es nach Hoeneß, sollen sie dafür sorgen, "dass der FC Bayern aus dieser schwierigen Situation, in der wir jetzt ein, zwei Jahre waren, gestärkt hervorgeht".

Auch eine Kampfansage an die Konkurrenz ließ sich der Ehrenpräsident am Dienstag nicht entgehen – wenngleich die mit Blick auf den zeitlichen Horizont doch etwas überraschend daherkam: "Eines ist ganz sicher: Der FC Bayern wird in zwei, drei Jahren wieder das Maß aller Dinge sein!" Ob die neue Führungsriege tatsächlich so viel Geduld mitbringt? Es wäre eine Tugend, die in jedem Fall nicht schaden würde.

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