FC-Bayern-Boss Eberl sieht sich bei Verkauf von Fan-Liebling bestätigt: "Hat funktioniert"

München - Sieben Spiele, sieben Siege, null Gegentore: Auch aufgrund seiner starken Defensive wirkt der FC Bayern in diesen Wochen fast unbezwingbar. Im Abwehrzentrum läuft das Zusammenspiel zwischen Dayot Upamecano und Min-jae Kim immer besser, in der aktuellen Form bilden sie eines der besten Innenverteidiger-Duos der Welt. Eine Entwicklung, die bis vor wenigen Wochen noch nicht absehbar war.
Wie schon in der vergangenen Saison leisteten sich Upamecano und Kim zu Beginn dieser Spielzeit teils gravierende individuelle Patzer. Schnell kam Kritik auf an den beiden Abwehr-Kanten, die sich die Bayern immerhin mehr als 90 Millionen haben kosten lassen, die mit dem risikoreichen, offensiv ausgerichteten Spielsystem von Vincent Kompany in der Anfangsphase der Saison aber noch fremdelten.
Zum Unmut der Fans: Bayern verkaufte Matthijs de Ligt zu Manchester United
Was die Sache für Upamecano und Kim zusätzlich erschwerte: Im Sommer wurde Matthijs de Ligt zu Manchester United verkauft, was bei Teilen der Fans für Unverständnis sorgte. Der Niederländer war in der vergangenen Spielzeit noch einer der besten Innenverteidiger der Bayern und erfreute sich beim Münchner Anhang aufgrund seiner großen Identifikation mit dem Klub großer Beliebtheit.
Um einen Verkauf von de Ligt zu verhindern, wurde im Sommer sogar eine Petition ins Leben gerufen, der sich über 70.000 Unterstützer anschlossen. Ohne Erfolg: Mitte August wurde der 25-Jährige für eine Ablöse von 45 Millionen Euro plus Bonuszahlungen an Manchester United verkauft.
Eberl begründet Verkauf von de Ligt an Manchester United
Bayerns Sportvorstand Max Eberl sieht sich in der Entscheidung bestätigt. "Wir hatten die Idee, dass wir sehr hoch und aktiv verteidigen wollen. Mit Minjae und Upa haben wir zwei Spieler, die, wenn sie Vertrauen haben, sehr gute Zweikämpfer und einfache Fußballer sind", begründete Eberl vor dem 1:0-Sieg in der Champions League gegen Paris Saint-Germain am Dienstagabend bei "Prime".
Man habe nun mal eine Entscheidung treffen müssen. "Das haben wir getan und es funktioniert", meinte Eberl, der de Ligt im selben Atemzug als "Top-Innenverteidiger" bezeichnete.
De Ligt befindet sich sportlich in einer schwierigen Situation
Auf der Insel läuft es für den einstigen Publikumsliebling der Bayern bislang aber noch überhaupt nicht. Mit Manchester United belegt der Niederländer aktuell einen enttäuschenden 12. Tabellenplatz. Aufgrund der ausbleibenden sportlichen Erfolge und vor allem dürftiger Leistungen wurde Erik ten Hag, der de Ligt noch bestens aus gemeinsamen Zeiten bei Ajax Amsterdam kennt und ihn im Sommer zu United holte, Ende Oktober entlassen.
Sportlich befindet sich der Innenverteidiger schon länger in einer schwierigen Situation. Bei der EM im Sommer stand er zwar im Kader der niederländischen Nationalmannschaft, stand aber keine einzige Sekunde auf dem Platz. Im Nations-League-Spiel gegen Deutschland im September leistete er sich dann schließlich gleich zwei Fehler, die zu Gegentoren führten. Auch im Verein unterliefen ihm schon mehrere Aussetzer, die ihn in den Fokus der traditionell alles andere als zimperlichen Medien rücken ließen.
Dass die Entscheidung für einen Verkauf Stand heute voll aufging, sorgt bei Eberl aber nicht für Genugtuung. "Dafür werden wir eingestellt und bezahlt, dass wir Entscheidungen treffen von denen wir überzeugt sind", sagte Bayerns Sportchef am Dienstag.