FC Bayern blockiert Vergleich im Prozess um Luca Toni

Im brisanten Schadenersatz-Prozess um nicht gezahlte Kirchensteuer in Millionenhöhe sträubt sich Luca Tonis Ex-Verein FC Bayern gegen einen Vergleich.
von  dpa
Der ehemalige Bayernstar Luca Toni im März diesen Jahres. Am 11. November wurde der Prozess fortgesetzt.
Der ehemalige Bayernstar Luca Toni im März diesen Jahres. Am 11. November wurde der Prozess fortgesetzt. © dpa

München - Wie das Oberlandesgericht München am Mittwoch ankündigte, wird es im Streit zwischen dem Fußball-Profi und dem Verein als Kläger sowie Tonis Ex-Steuerberater als Beklagtem am 23. Dezember ein Urteil fällen. Allerdings zeichne sich schon ab, dass der Fall beim Bundesgerichtshof (BGH) landen werde, hieß es.

Der Italiener will vom Steuerberater die 1,7 Millionen Euro an Kirchensteuer erstattet haben, die für seine Zeit in München zwischen Juli 2007 und Dezember 2010 angefallen waren. Er behauptet, er wäre aus der Kirche ausgetreten, hätte man ihn damals ausreichend über die so nur in Deutschland existierende Kirchensteuer aufgeklärt.

 

Welche Rolle spielt der FC Bayern?

 

Der Vorsitzender Richter Johannes Nagorsen bot einen Vergleich an, wonach der Steuerberater 925 000 Euro an Toni bezahlt. Im Gegenzug hätte der Sportler seine Ansprüche, die er noch an den FC Bayern hat, an den Steuerfachmann abgetreten. Den Vorschlag lehnte der Club ab. Die Bayern argumentieren, Tonis Aufhebungsvertrag beim Weggang aus München entbinde den Verein von jeglichen späteren Forderungen.

Dem Rekordmeister droht weiteres juristisches Ungemach: Nagorsen deutete an, dass das Verhalten einer Vereinsmitarbeiterin, die bei Tonis Anmeldung in München auf der Lohnsteuerkarte keine Konfession eingetragen hatte, womöglich als vorsätzlich gewertet werden könne. Dadurch sparte der Club eineinhalb Millionen Euro an Kirchensteuer.

Toni beharrt auf seinem Standpunkt. Sein Anwalt Berthold Gaede sagte: "Egal, wer die Kirchensteuer bezahlt, er bezahlt sie nicht!" Zugleich räumte der Jurist ein, dass der Fußballer die Steuer bislang noch gar nicht bezahlt habe. Sollte er dies aber tun müssen, könne die Kirche sich ihr Geld auch in Italien holen, behauptete Gaede.

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