FC Bayern bevorteilt? Rose stocksauer über verweigerten Elfmeter – Schiedsrichter räumt Fehler ein

München – Die Beobachter im Stadion und vor den Fernsehern waren sich fast alle sofort einig: Der Video-Assistent würde Borussia Dortmund einen zweiten Strafstoß zusprechen.
Zu eindeutig hatte das Tackling von Benjamin Pavard, der Jude Bellingham im Strafraum zu Fall gebracht hatte, die Grenze zum Foul überschritten. Spätestens bei der Ansicht der Zeitlupe wurde das, wie auch Bayern-Coach Julian Nagelsmann einräumte, offensichtlich.
Siebert: "Strafstoß wäre die richtige Entscheidung gewesen"
Nur nicht im Kölner Video-Keller, der keinen entsprechenden Hinweis gab. Schiedsrichter Daniel Siebert, der weiterspielen ließ, sah sich die äußerst umstrittene Szene aus der 58. Spielminute, in der die Münchner nach einem Elfmetertreffer von Emre Can nur noch mit 2:1 führten, gar nicht noch einmal selbst an.
"Strafstoß wäre die richtige Entscheidung gewesen“, sagte Siebert am Tag danach dem "Kicker". "Regeltechnisch ist es ein Zufallbringen und damit ein Foul. Dass Pavard kurz danach den Ball berührt, ist irrelevant." Für Dortmund, das 1:3 verlor, kam das zu spät.
Marco Rose über verweigerten Elfmeter: "Es ist nichts Neues für uns"
"Es ist ein absolutes Spitzenspiel, es geht um eine Menge, es geht um Renommee. Bayern gegen Dortmund, dann erwarte ich einfach, dass die Dinge anständig geregelt werden. Wenn das heute wieder nicht der Fall war, dann muss ich sagen: Hut ab", sagte der BVB-Coach Marco Rose mit beißender Ironie nach dem Spiel.
"Wie ich gehört habe, hätten wir einen Elfmeter kriegen müssen. Ich bin Trainer und stehe an der Seitenlinie 50 Meter weg. Es gibt ein paar Leute, die sich das wahrscheinlich haben anschauen können. Es ist nichts Neues für uns." Schon beim 2: 3 im Hinspiel hatte der Schiedsrichter eine strittige Elfmeterszene nicht selbst überprüft. Sarkastisch fügte Rose hinzu: "Ich kann jetzt natürlich auch einen Purzelbaum machen, dafür kriege ich auch keinen Elfmeter."