FC Bayern: Auf nach dahoam!
Am Mittwoch kämpft der FC Bayern bei Real Madrid um den Einzug ins Champions-League-Finale in Fröttmaning. Heynckes spricht vom Kampf der Giganten, Hoeneß von einer einmaligen Chance
MADRID Es sollte die gewohnte Umgebung sein. Also checkten die Bayern am Dienstagmittag in Madrid in ihrem Stammhotel ein, im 100 Jahre alten „Westin Palace” am Plaza de las Cortes, unweit des Prado. Beim letzten Besuch in der Stadt im Mai 2010, beim verlorenen Finale gegen Inter (0:2) hatte man im Norden der Metropole, im Business-Hotel „Eurostars Towers” genächtigt.
Ein Stück Heimat in der Fremde also. Denn Madrid und das Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch im Estadio Bernabéu (20.45 Uhr, Sat.1 und Sky live) bei Real Madrid soll der letzte Schritt auf dem Weg ins Finale am 19. Mai in der Allianz Arena sein. Motto der Reise: Auf nach dahoam! Denn: Zu Hause ist’s doch am schönsten.
Die Sporttageszeitung „Marca” empfing den Bayern-Tross gestern mit einer Schlagzeile auf Deutsch: „90 Minuten im Bernabeu sind sehr lang.” Was Trainer Jupp Heynckes vor Ort amüsierte, dann konterte er: „Auch für Real Madrid!” Der Ex-Trainer der Königlichen war bester Laune, kündigte das Event an, als müsste man noch Eintrittskarten verkaufen: „Es wird ein Kampf der Giganten, es wird ein Leckerbissen in Sachen Taktik, Spielphilosophie, Strafraumszenen und was weiß ich noch alles. Eben alle Zutaten, die ein großes Spiel braucht, werden zu sehen sein.”
Doch wie überstehen die Bayern nach dem 2:1 vom Hinspiel die wütenden Angriffe der Madrilenen? „In den ersten 20 Minuten müssen wir dagegen halten”, meinte Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger, „wenn wir uns wehren und die Null halten, werden die Zuschauer ruhiger.”
Es geht um das Ziel schlechthin, eine einmalige Chance. 13 Spiele hat man in der Champions-League überstanden. Nun soll ein kleiner Schritt für eine Mannschaft, ein Remis etwa, folgen – es wäre ein großer Schritt für den Verein. Die Erfüllung aller Sehnsüchte. Auf der Jahreshauptversammlung rief Präsident Uli Hoeneß den Mitgliedern in der Olympiahalle zu: „Das Finale findet 2012 bei uns in München statt – da müssen wir dabei sein.” Nun ist man bescheiden im Bayern-Tross. Karl-Heinz Rummenigge sagte: „Es wird schwer. Wir haben eine kleine Chance. Es wäre ein historischer Erfolg, wir brauchen eine bayerische Sternstunde.”
Am Dienstag wiederholte Hoeneß seinen Appell an die Spieler: „So eine Chance, in ein Finale im eigenen Stadion einziehen zu können, die kommt nur einmal. Das ist doch ein Traum.”