FC Bayern: Auch PSG-Coach keilt zurück – Nagelsmanns nächster verbaler Fehltritt

Julian Nagelsmann glaubt bezüglich der Verletzung von Kylian Mbappé gegen den FC Bayern an einen Bluff und zog den Unmut von PSG auf sich. Es ist nicht das erste Mal, dass der Trainer mit Aussagen den Unmut anderer Vereinsvertreter auf sich zieht.
Victor Catalina
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Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat sich verbal in der Vergangenheit des Öfteren vergaloppiert – und dabei den Unmut anderer Vereinsvertreter auf sich gezogen.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat sich verbal in der Vergangenheit des Öfteren vergaloppiert – und dabei den Unmut anderer Vereinsvertreter auf sich gezogen. © IMAGO / Hübner

München  -  "Ich muss darauf nicht antworten. Ich habe seine Aussagen gelesen – das reicht. Das ist nicht der Stil des Klubs und überhaupt nicht mein Stil", polterte PSG-Trainer Christophe Galtier zuletzt gegen Julian Nagelsmann. Gegenwind für den Bayern-Coach – und das nicht zum ersten Mal!

Auslöser seines Unmuts war eine Aussage des Bayern-Trainers, die Franzosen würden bezüglich der Verletzung von Kylian Mbappé bluffen: "Wenn es keine strukturelle Verletzung ist, glaube ich nicht, dass er für das Spiel ausfällt. Deshalb bereite ich mich ganz normal vor, so als ob er spielen würde. Natürlich können sie pokern und die strukturelle Verletzung nicht angeben. Sie können aber auch pokern und sagen, er fällt aus und er fällt nicht aus."

Nagelsmanns Aussagen sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist die "Abteilung Attacke", die Klubpatron Uli Hoeneß seit Ewigkeiten mit Leben füllt, seit Jahrzehnten Teil des FC Bayern. Die Fans können sich mit ihr identifizieren, sie kann das bisweilen klinisch wirkende Geschäft Fußball mit Leben füllen.

Auch Barcelona echauffierte sich bereits über Nagelsmann

Wie beispielsweise auch vergangenen Sommer, als Nagelsmann die Transferaktivitäten des FC Barcelona kritisierte: "Es ist nicht nur Lewy, sie kaufen viele Spieler – ich weiß nicht, wie. Es ist der einzige Klub in der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft, den er will. Es ist irgendwie komisch, irgendwie verrückt."

Der katalanische Konter folgte prompt: "Sie sollen auf ihr Girokonto schauen", wütete Präsident Joan Laporta. Der FC Bayern habe "durch den Transfer von Lewandowski erhebliches Geld erhalten. Ich respektiere jeden und mische mich nicht in die Wirtschaft anderer ein. Es ist wahr, dass wir praktisch unheilbar krank waren. Dank finanzieller Hebel haben wir aber das Krankenhaus verlassen."

Andererseits sind Diplomatie und gute Beziehungen unter den Klubs wichtiger denn je. Egal, ob es um Transfers untereinander geht oder gemeinsame Projekte. Das musste bereits Hasan Salihamidžić, Januar 2019 noch zu seiner Zeit als Sportdirektor, feststellen, als er Callum Hudson-Odoi öffentlich, einen Spieler, "den wir unbedingt verpflichten wollen" nannte und damit den Zorn von Chelsea und dem damaligen Trainer Maurizio Sarri auf sich zog. Die Saga hatte letztendlich noch ein Happy End, weil aus ihr der Transfer von Jamal Musiala resultierte. 

Zwischen Risiko und Authentizität: Nagelsmanns verbale Seitenhiebe

Ein weiteres Beispiel: Vergangene Saison hinterfragte Nagelsmann die Entscheidung des SC Freiburg, Einspruch gegen die Spielwertung beim 4:1-Sieg des FC Bayern einzulegen, als der Rekordmeister für wenige Sekunden zu zwölft spielte. Er selbst könne es nicht verstehen und hätte es nicht gemacht, "weil du Fehler eines Dritten ausnutzt, um selber vielleicht zu Punkten zu kommen, weil der Druck der Fans oder der Sponsoren so groß wird. Ich weiß nicht, ob man sich so im November bei der Jahreshauptversammlung auf die Schulter klopfen kann, solltest du international spielen aufgrund der drei Punkte, die du sportlich de facto nicht gewonnen hast."

Streich konterte: "Es kann nicht sein, dass es drei Parteien sind. Zwei machen einen Fehler, keinen unerheblichen Fehler. Was überhaupt nicht schlimm ist. Jeder macht Fehler. Ich mache auch Fehler. Und nachher ist der Dritte derjenige, der dann noch von gewissen Leuten, teilweise von denen, die die Fehler gemacht haben, an den Pranger gestellt wird. Das ist ein absolutes Unding." Auch für diesen verbalen Fehlgriff musste sich der Bayern-Coach im Nachgang entschuldigen.

Nagelsmann steht vor der Grundsatzfrage, wie weit er sich verbal aus dem Fenster lehnen kann, um einerseits noch immer authentisch zu wirken und es sich gleichzeitig beim Gegner nicht zu verscherzen.

Man darf gespannt sein, wie die Antwort ausfällt.

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2 Kommentare
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  • d.peter am 08.02.2023 16:24 Uhr / Bewertung:

    Sind die Franzosen nervös?Was soll denn eine solche unsinnige Beschuldigung gegen Nagelsmann? Ich habe die PK mitgehört und finde in keinster Weise und in keinen Satz seiner Aussage etwas schlechtes.Haben diese Franzosen noch nie gegen einen Verein der verletzte Spieler hat,und gegen den sie antreten gesagt,wer weiß ob das stimmt das der und der oder der nicht spielen wird können? Sich über solche Wortmeldungen machen sie einen Aufstand,als wollten sie einen Krieg provozieren.Ekelhaft und beunruhigend in welche Richtung sich sogar schon harmlose PK´s auf diesen Erdball drehen.

  • mis76 am 07.02.2023 08:38 Uhr / Bewertung:

    Zum fünften in sechs Jahren werden die Bayern vorzeitig aus der CL geschossen,das weiß das Nagelsmännchen seit der Auslosung.
    Ob da jetz Mbappe dabei ist oder net is irrelevant.Die Bayern sind international nur durchschnittlicher Mittelmaß.
    16/17 VF (von Real vorgeführt)
    17/18 HF (mit Glück im VF gg Sevilla)
    18/19 AF (von Liverpool düpiert)
    20/21 VF (PSG klar unterlegen)
    21/22 VF (nur durch Wiederholung der Auslosung ins VF gekommen,sonst wäre man von Atletico weggefegt worden,im VF wurde man dann von Villareal vorgeführt)
    Der Titel 2020 wurde nur dank Corona gewonnen werden,sonst wäre auch spätestens VF Ende gewesen.

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