FC Bayern: Alaba lässt's polstern

David Alaba ist Österreichs Fußballer des Jahres – und wandelt auf den Spuren von Toni Polster. „Ich freue mich riesig für David”, sagte Bayerns Trainer Jupp Heynckes.
von  Patrick Strasser

Der 19-jährige David Alaba ist Österreichs Fußballer des Jahres – und wandelt auf den Spuren von Toni Polster. „Ich freue mich riesig für David”, sagte Bayerns Trainer Jupp Heynckes. Lob gibt’s auch von Ribéry

MÜNCHEN Es ist der zweite Titel für den FC Bayern in dieser Saison. Nein, diese Über-Silvester-Meisterschaft, im Sprachgebrauch Herbstmeisterschaft, mal beiseite gelassen. Im August war Manuel Neuer zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden. Und seit Dienstag haben die Bayern auch Österreichs Kicker des Jahres 2011 in ihren Reihen: David Alaba.

Der 19-Jährige setzte sich mit 21 Punkten knapp gegen den Niederländer Nacer Barazite (Austria Wien/20) und den Stuttgarter Martin Harnik (13) durch. „Das ist für mich eine riesige Ehre. Ich bin völlig überrascht, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet”, sagte Alaba.

Er ist der jüngste Spieler, der seit Beginn der Vergabe 1984 diese Auszeichnung erhielt, gewählt von den Trainern der zehn österreichischen Bundesligisten. Das Besondere an der Wahl: Nach Toni Polster ist Alaba erst der zweite Auslands-Profi, dem diese Ehre zuteil wird.

Im Sommer 2008 kam Alaba, Sohn einer philippinischen Mutter und eines nigerianischen Vaters, der sich in Wien einen Namen als DJ gemacht hat, zum FC Bayern. Der Linksfuß, flexibel einsetzbar im Mittelfeld, ist Rekordspieler der Bayern. Mit 17 war er der jüngste Profi, der jemals in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League zum Einsatz kam. „Eine sehr gute Wahl”, freute sich Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, „David hat im zurückliegenden Jahr großartige Spiele für die österreichische Nationalelf bestritten, unter anderem zweimal gegen Deutschland. Dazu hat er beim FC Bayern eine extrem gute Entwicklung genommen und wir trauen ihm für die Zukunft unglaublich viel zu.” Trainer Jupp Heynckes, der sich im Sommer gegen eine erneute Ausleihe des Talents an die TSG Hoffenheim wie in der Rückrunde 2010/11 ausgesprochen hatte, war begeistert: „Das ist eine tolle Auszeichnung für diesen jungen, außergewöhnlich talentierten Spieler. Ich freue mich riesig für David! Er ist ein Spieler, der sich jeden Tag im Training versucht zu verbessern. Diese Auszeichnung wird ihn anspornen, die nächsten Schritte in seiner Laufbahn anzupacken.” Einer seiner besten Kumpels in der Mannschaft meinte: „Das ist unglaublich! David ist ein Klassespieler, er hat eine großartige Mentalität, er hört zu – und er ist immer lustig”, sagte Franck Ribéry, „wir passen gut zusammen. Ich bin sicher, dass er eine große Karriere vor sich hat! David ist mein Freund.”

Vor dem Heimländerspiel der ÖFB-Auswahl am 29. Februar gegen Finnland wird er den Pokal für den Spieler des Jahres erhalten. Am Dienstag sagte er: „Bedanken möchte ich mich bei allen, die mich gewählt haben, bei meiner Familie, meinen Freunden und bei Gott.” Jetzt fehlt in den nächsten Jahren nur noch die Wahl zum Sportler des Jahres in Österreich. 2011 waren das Thomas Morgenstern (Skispringen) und Alpinistin Elisabeth Görgl. Der letzte Fußballer als der Sportler Austrias war Toni Polster, 1997. Ein doppeltes Vorbild also.

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