FC Bayern: Abschied von Jupp Heynckes - darauf freut sich die Trainer-Legende

Ein feudaler Cupsieg in Berlin hätte der finale Schlussakt des märchenhaften vierten – und nun tatsächlich letzten – Bayern-Engagements von Jupp Heynckes werden sollen. Nun geht der 73-Jährige mit einer Niederlage in Rente, ausgerechnet gegen seinen Nachfolger Niko Kovac.
Doch Heynckes blieb auch in Berlin ganz Gentleman, sagte: "Zum Sportlerleben gehören Siege und Niederlagen. Dann muss man den Sieg des Gegners anerkennen – und das tue ich." In Heynckes’ Vita bleibt es also bei einem Pokalsieg als Spieler (1973 mit Gladbach) und einem als Trainer (2013 mit Bayern).
"Ein großartiger Trainer, ein großartiger Mensch", sagt Rummenigge
Nun geht es zurück in die Rente. "Ab nächster Woche möchte ich wieder mein Leben genießen. Mit 73 weiß man nicht, wie lange man noch zu leben hat. Ich muss wieder auf Normaltemperatur herunterkommen und wieder im eigenen Bett schlafen und dann mache ich, worauf ich Lust habe."
Er wolle "Abstand finden und zur Ruhe kommen", sagte Heynckes auf seiner letzten Pressekonferenz im Olympiastadion. Noch einmal "durchlebte" er seine acht Monate bei Bayern: "Der Job beim FC Bayern ist anstrengend, manchmal stressig. Von der wunderschönen Stadt München habe ich nichts gesehen, weil ich eingetaucht bin in meinen Job. Das muss man so machen, wenn man da professionell rangeht."
Jupp Heynckes: Sein Dank gilt den Spielern
Heynckes betonte auch, dass er und sein Trainerteam ab Mitte Oktober eine Wende herbeigeführt hatten: "Wir wären in diesem Jahr sonst nie Meister geworden! Wir haben überragenden Fußball gespielt mit einer hohen Qualität, das zeichnet die Mannschaft und das Funktionsteam aus. Für mich war es ein Privileg, wieder mit großartigen Spielern zu arbeiten, die mir viel Respekt entgegengebracht haben. Mein Dank gilt den Spielern."
Und die Bosse dankten Heynckes: "Es ist wichtig, dass wir die Jupp Heynckes’ dieser Welt mit im Boot sitzen haben, wenn wir Entscheidungen treffen", sagte Karl-Heinz Rummenigge am Sonntag in München und wandte sich ihm zu: "Du warst ein großartiger Trainer, du bist ein großartiger Mensch. Ich wünsche dir für die Zukunft mit deiner Frau Iris und deinem Hund Cando alles Gute. Vielen Dank, mach’s gut und bleib uns immer gewogen."
Das wird er, Bayerns einziger Triple-Trainer in 118 Jahren Vereinshistorie.