"Fast Meister!" Pep gratuliert seinen Bayern

Nach dem 1:0-Heimsieg gegen die Hertha aus Berln ist der 25. Titel zu 99,99 Prozent fix. Die müden Spieler aber bleiben trocken. Müller: "Können uns ja nicht abschießen."
MÜNCHEN 1:0 gegen Hertha BSC gewonnen und nun ab zum Feiern? Nein, nein. „Wir können uns ja nicht abschießen, weil wir am Dienstag das Pokalspiel gegen den BVB vor uns haben“, gab Thomas Müller das Motto des Abends aus. Die Bayern liegen nun 15 Punkte vor dem VfL Wolfsburg, der erst am Sonntag (17.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach antritt und nur mit einem Sieg, die 25. Meisterschaft der Münchner um eine Woche hinausschieben kann. 32 Tore trennen den Spitzenreiter und den Aussichtslos-Verfolger voneinander. Mal locker hochgerechnet: Bayern müsste die letzten vier Spiele verlieren, z.B. drei Mal 0:3, einmal 0:4. Und Wolfsburg fünf Mal 4:0 gewinnen. Dann klappt's noch für die Wölfe. Um vier Tore. „Eigentlich sind wir heute schon Deutscher Meister“, meinte Karl-Heinz Rummenigge, „daran wird sich nichts mehr ändern.“
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Trotzdem wollte am Samstagabend in der Allianz Arena niemand feiern – zu müde waren die Helden nach dem Gewalt- und Kraftakt gegen den FC Porto am Dienstag im Viertelfinale der Champions League, diesem rauschenden 6:1. Und zu sehr roch dieses 1:0 gegen Hertha BSC nach Alltag, Schweiß und Überwindung. „Klar ist es schöner, wenn man zu Hause gewinnt und dann mit den Fans feiern kann“, meinte Kapitän Philipp Lahm. Seit 2005 steht die Allianz Arena, all die fünf Bayern-Titel (von neun) feierte man auswärts, zuletzt Ende März 2014 nach einem 3:1 bei Hertha BSC. Und nun? Sonntags auf der Couch? „Ich gehe zu unseren Basketballern in den Audi Dome“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer, „die Jungs spielen gegen ALBA Berlin und brauchen unsere Unterstützung.“ Los geht's um 17 Uhr.
Bayern gegen Hertha: Die Stimmen zum Spiel
Zurückhaltung also war angesagt bei den Fußballern, der dritte Titel in Serie zwischen Porto und Dortmund, dem Pokalhalbfinale am Dienstag, Normalität.
Für einen nicht. Für den Trainer. Pep Guardiola. „Ich gratuliere dem ganzen Kader, dem Stab und allen im Verein. Es ist nicht normal, was diese Spieler gemacht haben – vor allem in den letzten zwei Monaten“, meinte der Spanier nach dem zehnten Sieg in den letzten elf Spielen und spielte auf all die Verletzungen und Operationen an. Guardiola weiter: „Die Bundesliga ist der wichtigste Titel, das habe ich immer gesagt. Du spielt jede Woche, jede Woche gegen super Mannschaften, diese Liga ist sehr physisch. Wir sind nicht mathematisch Deutscher Meister, aber theoretisch. Also fast Meister!“ Würde sagen: zu 99,99 Prozent.