Fans starten Petition für Tuchel-Verbleib beim FC Bayern – doch der blockt ab: "Hat keine Priorität"

München - Einige Bayern-Fans wollen noch nicht loslassen, sie kämpfen um einen Verbleib von Cheftrainer Thomas Tuchel. Eine entsprechende Petition unter dem Titel "Wir wollen Thomas Tuchel und keinen Rangnick" wurde bis zum Freitagmittag von knapp 12 000 Fans unterzeichnet.
"Thomas Tuchel hatte es in München nie leicht. Sowohl die negative Berichterstattung über ihn als auch die Personalsituation bei den verletzungsgeplagten Münchnern hielten den Champions-League-Sieger nicht davon ab, seine Mannschaft ins Halbfinale der Champions League zu führen", hieß es in der Begründung der Initiatoren.
Thomas Tuchel: Die Petition "darf keine Priorität haben"
Der FC Bayern und Tuchel hatten im Februar verkündet, nach der Saison getrennte Wege zu gehen. Nach AZ-Informationen wollen beide Seiten auch nichts mehr ändern an dieser Entscheidung. "Das ist ein erfreuliches Thema für mich", sagt Tuchel am Freitag zu der Petition: "Aber es hat keine Priorität – und das darf es auch nicht. In den nächsten elf Tagen geht es nur um Fußball. Wir wollen in der Bundesliga Punkte sammeln und in der Champions League ins Finale kommen."
So sehen es auch die Münchner Bosse, die seit einigen Tagen auf die Verpflichtung des österreichischen Nationaltrainers Ralf Rangnick drängen. Der 65-Jährige hat ein Angebot vorliegen, er zögert aber weiter mit seiner Zusage. Es geht dem Vernehmen nach um die Frage, wie viel Einfluss Rangnick wirklich auf die Kaderplanung und künftige Ausrichtung des Klubs nehmen könnte. Der Coach ist es von seinen früheren Stationen (unter anderem Schalke, Hoffenheim, Leipzig) gewohnt, dass er wie ein Manager agiert und sich bei Spielertransfers stark einbringt.
Bei der Trainersuche drängt die Zeit
Würde das auch bei Bayern funktionieren mit Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und den noch immer mächtigen Aufsichtsräten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge? Bis Freitag hatte sich Rangnick noch nicht mit dem FC Bayern geeinigt.
"Die Zeit drängt", sagte Sportchef Eberl kürzlich: "Wir wollen es aber auch sauber und gründlich machen." Es gehe darum, so Eberl, einen Trainer zu finden, "der ein Stück weit Bayern München längerfristig begleitet". Sollte Rangnick wider Erwarten absagen, wäre Triple-Coach Hansi Flick eine sinnvolle Alternative.