Ex-Bayer Owen Hargreaves: Die Wiederauferstehung

Nach seiner Leidenszeit blüht der Ex-Münchner bei Bayerns Gegner Manchester City auf. Gegen seinen Ex-Verein darf er aber nicht ran.  
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Owen Hargreaves jubelt über sein erstes Tor für seinen neuen Klub Manchester City.
AP Owen Hargreaves jubelt über sein erstes Tor für seinen neuen Klub Manchester City.

Nach seiner Leidenszeit blüht der Ex-Münchner bei Bayerns Gegner Manchester City auf. Gegen seinen Ex-Verein darf er aber nicht ran.

MÜNCHEN Als der Ball im Tor war, legte Owen Hargreaves mit weit aufgerissenen Augen die Hand auf den Mund und blickte ungläubig drein. Die Überraschung des ehemaligen Bayern-Spielers war verständlich: Der 25-Meter-Hammer im Ligapokalspiel seines neuen Klubs und Bayern-Gegners in der Champions League, Manchester City, (20.45 Uhr/sky, bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) gegen Birmingham war das erste Tor des früheren Bayern-Stars seit gut drei Jahren. Hargreaves war von Verletzungen am Boden zerstört, nun feiert er Wiederauferstehung. In München wird er aber trotzdem nicht spielen: Manchester City hatte mit der Blitzheilung nicht gerechnet und ihn daher nicht für die Champions League nominiert.


Für den 30-Jährigen, der mit dem FC Bayern 2001 den Champions-League-Titel gewann, endete mit dem Tor im Ligapokal vorerst eine lange Zeit des Grauens. Nach seinem 25-Millionen-Transfer von den Bayern nach Manchester im Jahr 2007 brachte es der ehemalige englische Nationalspieler auf nur 39 Einsätze für den englischen Rekordmeister, 23 davon in der ersten Saison.


Danach führte der Weg für Hargreaves steil bergab – ihm ging es zuletzt richtig schlecht: Er kam wegen diverser langwieriger Verletzungen einfach nicht mehr auf die Beine. Im Sommer hatte ManU dann keine Lust mehr auf die nicht enden wollenden Verletzungsprobleme des Ex-Münchners und verlängerte seinen Vertrag einfach nicht. Die desaströse Hargreaves-Bilanz: Ganze 55 Minuten stand er in den vergangenen drei Jahren auf dem Platz. Die beim FC Bayern so großartig gestartete Karriere mit vier Meistertiteln und drei Pokalsiegen schien kurz vor dem bitteren Ende.


Hargreaves reagierte nach dem harten Aus bei United ungewöhnlich und bot Videos im Internet-Portal „youtube” an, die seine Fitness demonstrieren sollten. Und ausgerechnet United-Lokalrivale Manchester City schlug ablösefrei zu: Trainer Roberto Mancini hatte das Vertrauen in die medizinische Abteilung der „Citizens”, Hargreaves schier unendliche Verletzungsmisere beenden zu können.
Dieses Vertrauen hatte Hargreaves in die Mediziner bei Manchester United schon lange verloren – und kartete nach dem umstrittenen Transfer böse nach. „Ich habe mich dort wie ein Versuchskaninchen gefühlt”, sagte er. Man habe ihn zu Spritzentherapien überredet, die seine arg lädierte Sehne im Knie heilen sollten. „Aber danach wurde alles nur noch schlimmer.”


Mit United-Coach Alex Ferguson lag Hargreaves, den die Bayern-Fans als ehrgeizigen Dauerläufer und -kämpfer in Erinnerung haben, schon länger im Clinch, da ihn der im vorigen November trotz Verletzung und Warnungen aufgestellt haben soll: „Ich bin mit zwei Muskelverletzungen ins Spiel gegangen und habe versucht, 45 Minuten durchzuhalten, habe aber nicht mal fünf ausgehalten”, sagte Hargreaves hinterher sauer.


Zum Umfeld beim steinreichen Scheichklub City hat der vom FC Bayern entdeckte und ausgebildete gebürtige Kanadier deutlich mehr Vertrauen: „Die Leute hier haben bislang großartig gearbeitet. Ich bin erst kurz hier und man kann den Unterschied bereits sehen. Ich wusste doch, dass es geht”, freute sich Hargreaves. Dabei hatte er zwischenzeitlich schwer an seinem Comeback gezweifelt. „Wenn ich ehrlich bin, gab es Zeiten, die ziemlich trostlos aussahen.”


Weil Man City ihn nicht für die Königsklasse nominierte, muss er am Dienstagabend auch auf ein Mittelfeld-Treffen mit seinem Spezl aus Bayern-Internat-Zeiten, Bastian Schweinsteiger, den er noch häufiger in München trifft, verzichten. Das Liebste wäre Hargreaves aber ohnehin eine Rückkehr zum Finale in der Allianz Arena. Nominiert von seinem Klub – und fit.

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