"Es liegt an ihm": Von welchen Bayern-Stars Trainer Tuchel jetzt mehr fordert

Das Trainingslager des FC Bayern in Rottach-Egern ist vorbei, Coach Tuchel lobt den "Arbeitswillen" seiner Stars. Doch es bleiben viele Fragen.
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Joshua Kimmich (l.), Leroy Sané (M.) und Noussair Mazraoui im Trainingslager des FC Bayern.
Joshua Kimmich (l.), Leroy Sané (M.) und Noussair Mazraoui im Trainingslager des FC Bayern. © imago/Sven Simon

Rottach-Egern - Am Donnerstagmittag hatte Thomas Tuchel (49) ein Einsehen. Der Trainer des FC Bayern, der mit seinem Team um 13.15 Uhr das noble Mannschaftshotel "Überfahrt" in Rottach-Egern verließ und mit dem Bus zurück nach München reiste, gab seinen erschöpften Spielern bis Samstag frei.

Und das war auch nötig nach insgesamt acht schweißtreibenden Trainingseinheiten und einem Testspiel: Im Anschluss an die 75-minütige letzte Einheit am Vormittag mit Sprints, Steigerungsläufen und Spielformen hatten sich einige Stars komplett entkräftet auf den Rasen geworfen. "Positiv war der Spirit, der Arbeitswille, der Geist", lobte Tuchel anschließend bei seinem Trainingslager-Fazit: "Wir haben auch taktisch einen Schritt nach vorne gemacht." Und sonst? Die AZ erklärt die Lehren vom Tegernsee:

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat seine Mannschaft im Griff

Kaum ein Spieler ist unantastbar: Coach Tuchel zeigte sich in Rottach-Egern einmal mehr als Mann der klaren Worte, er schreckt nicht davor zurück, langjährige Stammspieler wie Leon Goretzka (28) zu kritisieren und damit zu kitzeln.

Goretzka habe "Luft nach oben", sagte Tuchel und vermied ein Bekenntnis, ob Goretzka nach dem Ende der Transferperiode am 1. September noch Bayern-Spieler sei: "Das würde ich für keinen Spieler bestätigen, dafür ist die Transferzeit viel zu früh." Und selbst bei Joshua Kimmich (28), der laut "Kicker" nicht mehr unverkäuflich ist, hielt sich Tuchel zurück. "Ich fange aber nicht an zu dementieren, denn das ergibt keinen Sinn", sagte er: "Sonst müssen wir die Kaderliste durchgehen."

Leon Goretzka (li.) und Joshua Kimmich stehen beim FC Bayern unter besonderer Beobachtung.
Leon Goretzka (li.) und Joshua Kimmich stehen beim FC Bayern unter besonderer Beobachtung. © Mladen Lackovic/imago

FC Bayern: Coach Tuchel prüft das Team auf Herz und Nieren

Tuchel stellt bei Bayern alles – und jeden – auf den Prüfstand. Auch von Leroy Sané (27) fordert der Trainer mehr. "Da gibt es auf jeden Fall was draufzulegen", sagte Tuchel über den im Trainingslager sehr engagierten Sané. "Leroy hat alle Möglichkeiten, vor allem auch körperlich, die Liga und Gegner zu dominieren. Es liegt an ihm."

Im Trainingslager am Tegernsee im Fokus: FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Im Trainingslager am Tegernsee im Fokus: FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel. © sampics

Die neue Bayern-Härte: Nicht nur verbal greift der Trainer durch, er fordert grundsätzlich ein anderes, körperbetonteres Auftreten auf dem Platz. "Ich glaube, dass uns eine Robustheit, eine Körperlichkeit und eine psychische Stabilität gefehlt hat", sagte Tuchel. Und Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) meinte: "Die Zweikampfschulung wird meiner Meinung nach sehr wichtig werden." Auch deshalb wurde die südkoreanische Abwehrkante Kim Min-jae (26) verpflichtet.

Sturm des FC Bayern noch immer nicht auf der Höhe

Sorgenzone Sturm: Eric Maxim Choupo-Moting (34) verletzte sich im Test gegen Rottach-Egern (27:0) am Knie, es ist offen, ob der Kameruner am Montag mit zur Asien-Tour aufbricht. "Es wird sich auch die nächsten Tage wie bei Thomas Müller zeigen, ob das Sinn macht", erklärte Tuchel. Müller hatte das Trainingslager vorzeitig wegen Hüftproblemen verlassen.

"Das wird eng. Wir überlegen gerade, ob es Sinn macht, ihn dort aufzubauen oder ob wir mehr Ressourcen und Möglichkeiten haben, ihn in München wieder aufzubauen, damit er nach Asien komplett ins Mannschaftstraining einsteigen kann", sagte Tuchel.

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Neuzugänge hinterlassen starken Eindruck, bei Harry Kane gibt's weiter keinen Fortschritt

Von den gelernten Stürmern sind aktuell nur Mathys Tel (18) und Sadio Mané (31) fit, wobei der Senegalese Bayern verlassen soll. Umso wichtiger ist es, dass der Transfer von Wunschstürmer Harry Kane (29/Tottenham Hotspur) klappt. Bislang gibt es aber keinen Fortschritt bei den Verhandlungen.

Uli Hoeneß (71), der sich am Rande des Trainingslagers zu Kane geäußert hatte ("Er hat in allen Gesprächen ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht. Wenn die bleibt, kriegen wir ihn. Weil dann wird Tottenham einknicken müssen.") war nach AZ-Informationen überrascht, dass seine Aussagen negativ aufgefasst wurden. Der Ehrenpräsident glaubt nicht, dass der Kane-Deal dadurch gefährdet wird.

FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß (li.) im Gespräch mit Leroy Sané.
FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß (li.) im Gespräch mit Leroy Sané. © imago/Revierfoto

Starke Neuzugänge: Konrad Laimer (26) und Raphael Guerreiro (29) hinterließen einen sehr guten Eindruck, sie sind bereits ins Team integriert und Startelf-Kandidaten.

Tuchel lobte sie beide. Übrigens: Marcel Sabitzer (29) könnte Bayern demnächst verlassen. Laut "Bild" ist Borussia Dortmund am Österreicher dran.

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4 Kommentare
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  • MPTED am 21.07.2023 15:44 Uhr / Bewertung:

    Genau so sehe ich das auch. Zumal der Herr Tuchel bei keinem seiner Vereine wirklich etwas geschafft hat. Weder einen Spieler heraus gebracht noch eine Meisterschaft gewonnen. Denn er nur Erfolg, wenn er eine fertige Mannschaft übernahm und auch da oft sehr glücklich. Bei wirklich anspruchsvollen Vereinen wurde deshalb auch entsprechend ausgetauscht. Dann seine Kommentare machen ihn nicht unbedingt besser. Ich halte ihn nicht für Fähig genug. Er ist nicht schlecht, jedoch alles andere wie gut genug für den FCB.

  • Downy am 23.07.2023 20:09 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MPTED

    "Tuchel hat bei keinem seiner Vereine wirklich etwas geschafft"
    Kein Erfolg? Bei Dortmund hat er bis heute den besten Punkteschnitt aller Trainer. Mit dem BVB hat er den DFB-Pokal gewonnen.
    Mit Paris wurde er zweimal Meister und holte auch den französischen Pokal.
    Bei Chelsea gelang ihm sogar der Gewinn der Champions League.
    Zudem war er 2021 Welttrainer des Jahres.
    In diesem Jahr kam die zugegeben glückliche Deutsche Meisterschaft hinzu.
    Wie die meisten Trainer bei großen Vereinen bevorzugt er fertige Spieler, denn sonst sind die hohen Ansprüche nicht zu erfüllen. Bayern war, ist und wird kein Ausbildungsverein. Wenn du als Vorgabe die Meisterschaft und gefälligst auch den Pokal sowie mindestens das Halbfinale in der CL kriegst, kannst du nicht auch noch junge Spieler, die nun mal häufiger Fehler machen, herausbringen. Wer zu Bayern kommt muss funktionieren, ansonsten wird er bald wieder ausgemustert.

  • Flansi Hick am 21.07.2023 10:44 Uhr / Bewertung:

    Der werte Herr Tuchel sollte sich aber auch bitte selber hinterfragen und sein bisheriges Tun auf die Waagschale werfen. Denn die bisherigen Pflichtspiele unter seiner Führung waren, bis auf wenige Ausnahmen, ernüchternd. Auch er hat noch gewaltig Luft nach oben.

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