"Es ist ein Vergnügen" – Tuchel gerät bei FC-Bayern-Neuzugang Kim Min-jae ins Schwärmen

München – Bislang läuft die Saison(vorbereitung) für den FC Bayern alles andere als rund. Im Supercup setzte es ein sattes 0:3 gegen RB Leipzig. Viele Lichtblicke gibt es nicht. Wenn, dann holt sich der Rekordmeister das Selbstvertrauen dieser Tage über Transfers.
"Einfach so passiert" – Liebe auf den ersten Blick beim FC Bayern zwischen Tuchel und Kim Min-jae
Harry Kane, der Superstar-Neuzugang, winkte auch um 2 Uhr nachts noch den Fans an der Säbener Straße zu. Der zweite große Sommertransfer heißt Kim Min-jae – und war so eigentlich gar nicht geplant. Das verriet Thomas Tuchel im Interview mit "Bundesliga.com". "Der Innenverteidiger, das ist einfach so passiert", erklärte der Bayern-Coach.
Tuchel sei "super happy, dass sich Min-jae am Ende mit viel Enthusiasmus für den FC Bayern entschieden hat, weil es ein bisschen unerwartet war". Der Rekordmeister habe "komplett mit Lucas Hernández geplant und nach der Saison kam der Wunsch des Spielers, dass er gehen möchte und bereits ein Angebot hat". Nun sei es darum gegangen, "einen Ersatz zu finden, um den Verlust seiner Persönlichkeit, Erfahrung und Qualität zu kompensieren. Ich glaube, den haben wir gefunden".
Nicht zuletzt aufgrund seines Aufbauspiels wurde Kim für den FC Bayern interessant. Im Duell mit Liverpool (4:3) gab es davon eine erste Kostprobe: Mit chirurgischer Präzision sezierte der Südkoreaner die Hintermannschaft der "Reds". Serge Gnabry brach links durch, schlug noch einen Haken um Joel Matip herum und verkürzte auf 1:2. Kurz vor der Pause gelang Leroy Sané der Ausgleich.
"Genau das, was du von einem Aufbauspieler willst" – Kims Technik bringt selbst den Perfektionisten ins Schwärmen
Auf die Technik seines Neuzugangs angesprochen, geriet selbst der Perfektionist Tuchel ins Schwärmen:" Ich liebe ihn, ich liebe ihn. Er ist so ruhig, so gerade heraus. Sein Ausdruck, seine Wahrnehmung, sein Spiel. Ein Pass ist ein Pass, ein Pass ist nicht schick, es ist ein Pass mit der Innenseite. Mit dem ersten Ballkontakt kontrolliert er den Ball, der zweite Ballkontakt ist ein Pass. Er ist mit dem richtigen Tempo gespielt, nicht zu hart, nicht zu langsam, er verspringt nicht. Er ist nicht glanzvoll. Das ist so gut, weil es genau das ist, was du von einem Aufbauspieler willst."
Geholt wurde Kim allerdings in erster Linie, um zu verteidigen. Auch hier wusste der Neuzugang zu beeindrucken: "Er ist sehr mutig, schnell, schaut immer über die Schulter, wo er helfen kann, auch mit seiner Positionierung, relativ zum Linksverteidiger und dem rechten Innenverteidiger. Es ist ein Vergnügen."
Anpassungsschwierigkeiten? Fehlanzeige! Kim "kommt jeden Tag mit einem neuen deutschen Satz aufs Feld"
Auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaauftakt in Bremen legte Tuchel nach und schwärmte von Kims Führungsqualitäten: "Min-jae kam direkt aus dem Militärdienst. Hinzu kam ein neues Land und eine neue Sprache. Aber ich glaube, dass er ein Führungsspieler werden kann. Er kommt jeden Tag mit einem neuen deutschen Satz aufs Feld und er coacht sehr viel auf Englisch."
Damit schließt sich Tuchel Kims Ex-Trainer aus Napoli-Zeiten, Luciano Spalletti an. der während der vergangenen Saison bei "DAZN Italia" meinte, Kim mache "mindestens 20 unglaubliche Dinge pro Spiel. Für mich ist er der beste Innenverteidiger der Welt". Lange hat "das Monster" nicht gebraucht, um auch den nächsten Trainer auf seine Seite zu ziehen.