Erste Bayern-Pleite 2018 - FC Bayern patzt in Leipzig - Titelparty zu Ostern ungewiss

Leipzig - Die Bullen gegen die Bayern, der Vizemeister gegen den Abo-Meister. Thomas Müller nannte es ein „kleines Prestige-Duell“, in dem die Bayern „wieder unsere Duftmarke hinterlassen“ wollten, wie der Kapitän ankündigte. Die besondere Note gaben jedoch die Gastgeber aus Leipzig dieser Partie, insbesondere Timo Werner, der den 2:1-Siegtreffer erzielte (56.). (Hier gibt's den Liveticker zum Nachlesen).
Und so erwischte es die Bayern im fünften Pflichtspiel-Duell mit RB Leipzig zum ersten Mal, alle bisherigen vier Partien konnten die Münchner gewinnen, mit einem Torverhältnis von 15:8. Bei jetzt nur noch 17 Punkten Vorsprung auf Schalke (am Samstag 1:0 in Wolfsburg) kann Bayern in zwei Wochen beim Heimspiel am Ostersamstag gegen Borussia Dortmund nur dann Meister werden, wenn Schalke sein Heimspiel gegen Freiburg nicht gewinnt. Ein eigener Dreier vorausgesetzt. Wird es also wieder nichts mit einer Heimparty? Dies war den Bayern seit der Eröffnung der Allianz Arena 2005 bei acht Titeln seitdem nicht vergönnt. „Wir haben nicht so den Zugriff bekommen, waren ein Stück weit zu passiv. Die Rotation darf keine Ausrede sein, alle Spieler haben Weltklasseformat. In zwei Wochen müssen wir wieder ein besseres Spiel machen“, sagte Torhüter Sven Ulreich nach dem Spiel bei Sky. Und Trainer Jupp Heynckes meinte: „Wir sind auf einen Gegner getroffen, der sehr laufstark war und gutes Pressing gespielt hat. Ich muss klar sagen, dass Leipzig verdienter Sieger ist. Das war heute ein überragender Gegner, das muss man anerkennen. Ich fahre morgen nach Hause und mache eine Woche Urlaub.“
Für die Bayern war dieses 1:2 die zweite Pleite unter Heynckes, seit er Anfang Oktober seine Retter-Mission startete. Für die Tabelle ohne große Auswirkung, dafür hatte die Partie aus Münchner Sicht eine wesentliche Nebenwirkung: Endlich mal wieder ein echter Gegner hierzulande, eine richtige Herausforderung. Das kann den Bayern für die entscheidenden Wochen im April, wenn es im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Sevilla geht, helfen.
Die Bayern im letzten Spiel vor der Länderspielpause ohne die Verletzten Kingsley Coman (Syndesmose), Thiago (Fußsohle), Corentin Tolisso (Schienbein) und Arjen Robben (eingeklemmter Nerv). Trainer Jupp Heynckes veränderte die Startelf gegenüber dem 3:1 am Mittwoch in der Champions League bei Besiktas Istanbul auf sechs Positionen, ließ unter anderem Robert Lewandowski, Jérome Boateng, Franck Ribéry und Javi Martínez draußen.
Die beste Szene der Bayern vor der Pause brachte die Führung: Ein guter Angriff in der 12. Minute über Müller und James Rodríguez, der perfekt auf Sandro Wagner flankte. Kopfball gegen die Laufrichtung – das 0:1. Wagner schon mit dem vierten Treffer im vierten Startelf-Einsatz seit dem Winterpausentransfer aus Hoffenheim. Wieder mal ein Zeichen des Mittelstürmers Richtung WM im Fernduell mit VfB-Angreifer Mario Gomez.
Nach der Führung fühlte sich Bayern zu sicher, ließ RB gewähren, ins (Umschalt-)Spiel und zu Chancen kommen. Ulreich parierte mehrmals stark, war dann aber gegen einen Schuss von Naby Keita machtlos (37.). Verdienter Ausgleich. Ein rasanter Kick. Tempo, Umschaltspiel, Entschlossenheit – das alles hatte RB Leipzig den Bayern voraus. So fiel auch das 2:1. Keita mit dem schlauen Pass in die Tiefe auf den durchgestarteten Werner, der Ulreich keine Chance ließ (56.). Ein verdienter Erfolg der Leipziger.
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