Erschreckend schwache Offensive des FC Bayern: Julian Nagelsmann nennt die Gründe

Der FC Bayern zeigt eine enttäuschende Leistung im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Villarreal. Vor allem die Offensive bleibt blass, Julian Nagelsmann erklärt, warum.
von  Christina Stelzl
Es war nicht ihr Spiel: Robert Lewandowski und Thomas Müller enttäuschten gegen Villarreal.
Es war nicht ihr Spiel: Robert Lewandowski und Thomas Müller enttäuschten gegen Villarreal. © IMAGO / Pressinphoto

München – Die Köpfe hingen tief nach Abpfiff der Partie! Ein gebrauchter Tag für den FC Bayern – vor allem für die Offensive der Münchner. Bei der überraschenden 0:1-Pleite im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Villarreal war die Angriffsreihe des deutschen Rekordmeisters nahezu komplett abgemeldet.

"Für uns war das außerplanmäßig. Wir haben nicht das Spiel abliefern können, das wir wollten. Wir hatten offensiv nicht die Power", kritisierte Thomas Müller die eigene Leistung. 

Thomas Müller und Robert Lewandowski komplett abgemeldet

Müllers Bilanz spricht eine deutliche Sprache: Er selbst hatte keinen einzigen Torschuss und legte lediglich einen Versuch für seine Kollegen auf. Und dennoch hatte der 32-Jährige eine der besten Bayern-Chancen: Bei einem Schuss von Serge Gnabry in der 50. Minute verpasste der deutsche Nationalspieler den Ball am Fünfer mit der Fußspitze nur um Millimeter. Zehn Minuten später wurde Müller nach insgesamt nur 29 Ballaktionen ausgewechselt.

Auch Teamkollege Robert Lewandowski blieb gegen die Spanier blass und hing völlig in der Luft (beide AZ-Note 5). Ein magerer Schuss aufs Tor über die kompletten 90 Minuten vom Weltfußballer – eindeutig zu wenig für die eigenen Ansprüche. Die Flügelspieler Serge Gnabry und Kingsley Coman erwischten ebenfalls nicht ihren besten Tag, wenngleich Letzterer noch der aktivste und auffälligste Spieler der Bayern war. Sein Abschluss in der 68. Minute touchierte die Latte, zudem zog er das ein oder andere Mal an seinen Gegenspielern vorbei. Ansonsten probierten es die Münchner zumeist mit ungefährlichen Schüssen aus der zweiten Reihe.

Julian Nagelsmann: "Gar nicht in die Abläufe gekommen"

Nach der Partie versuchte Julian Nagelsmann die schwache Offensiv-Leistung seines Teams zu analysieren. "Offensiv haben wir viele Situationen in der ersten Halbzeit versäumt, wo wir Flanken können, wo wir mit Flanken einfach Stress auf den Gegner ausüben können und dann auch auf zweite Bälle gehen können", sagte der Bayern-Coach. "Wir haben wenig vom Flügel auf den Sechserraum gespielt, um es zu verlagern."

Diagonalbälle seien "gegen einen neutralen Block wenig sinnvoll, weil der Gegner dann mit sechs Mann in der letzten Linie steht". Die Idee sei es gewesen, über "eine Zwischenstation im Halbraum zu spielen, aber da sind wir gar nicht in die Abläufe gekommen", erklärte der 34-Jährige am Dienstagabend weiter.

Nagelsmann: Das "nötige Kalkül" hat in der zweiten Halbzeit gefehlt

"Du hast gegen Villarreal nie viele Chancen, das zeigt auch die Statistik. Demnach musst du dir die Chancen auch gut zurechtspielen und dir den Gegner zurechtlegen." Vor allem vor der Pause habe es keine Chance gegeben, "die nach Tor roch und deswegen haben wir auch verdient verloren". 

In der zweiten Hälfte sei zwar die "Überzeugung, was reißen zu können, da gewesen, aber nicht mit dem nötigen Kalkül". Darauf und auf eine wiedererstarke Offensiv-Reihe hoffen nun die Bayern im Rückspiel gegen Villarreal am Dienstag (21 Uhr, Amazon Prime und im AZ-Liveticker) in der Allianz Arena.

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