Erlösung für Ribéry

Van Gaals neue Bayern-Taktik: Der Franzose Frankc Ribéry darf – weil Robben künftig auf rechts wirbeln soll – auf links, seiner Lieblingsposition spielen. Und Schweinsteiger gibt dann den Matthäus
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Franck Ribéry
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MÜNCHEN - Van Gaals neue Bayern-Taktik: Der Franzose Frankc Ribéry darf – weil Robben künftig auf rechts wirbeln soll – auf links, seiner Lieblingsposition spielen. Und Schweinsteiger gibt dann den Matthäus

Louis van Gaal hatte wohl am Donnerstag seinen bisher schönsten Arbeitstag beim FC Bayern. Gut, viele Bundesliga-Spiele hat der neue Coach auch noch nicht gewonnen in dieser jungen Saison, aber nun kann er endlich das spielen lassen, was er möchte. Mit der Verpflichtung von Arjen Robben kann der Holländer nun, jawohl, holländisch spielen lassen. Sein geliebtes, sehr offensives 4-3-3 mit einem Zentrumsstürmer und zwei Flügelstürmern. So hatte der 58-Jährige die Bayern auch schon beim 3:1 im Test am Mittwoch bei Union Berlin spielen lassen.

Zu Saisonbeginn sagte van Gaal, er präferiere dieses System, könne es aber nicht umsetzen, da ihm bei Bayern das Spielermaterial fehle. Dank Robben ist das nun alles überholt. Nun hat er seine Flügelzange, eine französisch-holländische. Manager Uli Hoeneß erklärte, wie das in van Gaals Wunschelf künftig funktionieren solle: „Arjen ist ein Spieler, den wir über rechts spielen lassen können, das ist unsere Absicht. Und Ribéry über links.“ Damit verriet er das künftige taktische Konzept des Trainers.

Robben, der Linksfuß, über rechts, Ribéry, der Rechtsfuß, über links – und in der Mitte wartet Mario Gomez. Und auf der Bank ein kompletter Ersatzsturm: Es kommen harte Zeiten auf den zuletzt formschwachen Miroslav Klose und Luca Toni zu, der noch sein Aufbauprogramm absolviert und noch kein einziges Mal mit der Mannschaft trainiert hat. Auch Ivica Olic, der bislang auffälligste, weil torgefährlichste Einkauf, wäre endgültig raus aus der A-Elf. Ein Top-Joker für beide Seiten.

Ein schöner Tag für van Gaal, ein noch schönerer wohl für Franck Ribéry. Er ist nun erlöst. Mit Robben ist wohl endgültig die Debatte um die Spielmacherposition beendet – und das, obwohl der Franzose eben erst eingelenkt hatte: „Ich werde die Position des Zehners ausprobieren und sehen, wie es funktioniert. Wichtig ist, dass ich mich dort wohlfühle.“ Muss er nicht, er darf auf seine linke Seite, auf die es ihn ohnehin immer wie einen Magneten zieht – und mit einem Schlag, der allerdings satte 25 Millionen Euro plus Gehalt teuer war – sind alle Probleme gelöst. Abgesehen davon, mal zu gewinnen.

„Vielleicht, wenn alles klappt, wird Arjen Robben schon am Samstag gegen Wolfsburg für uns spielen, zusammen mit Ribéry, der auch wahrscheinlich wieder einsatzfähig ist. Das wäre eine ziemlich große Motivation fürs Team“, sagte Uli Hoeneß. Nicht für die Spieler allerdings, denen nun die Bank droht – siehe AZ-Grafik. Im Mittelfeld könnte es Hamit Altintop erwischen, wenn van Gaal zur Absicherung der drei Stürmer mit einer Doppelsechs spielen lässt: Also mit Kapitän Mark van Bommel (Zehenbruch), der nach seiner Rückkehr einen Stammplatz erhält plus Neueinkauf Anatolij Timoschtschuk, der nach den ersten Eindrücken Unterstützung auf seiner Position wahrlich nötig hätte. Hinter dem Offensiv-Trio dürfte Bastian Schweinsteiger seinen Platz haben, nicht als Spielmacher, eher als Achter, wie es früher Lothar Matthäus war.

Er ist einer der Gewinner. Wie Ribéry. Doch der Dreikampf Gomez-Klose-Toni um den einen Platz ganz vorne dürfte heikel werden. Spannung(-en) sind garantiert.

Patrick Strasser

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