"Er sitzt immer mit am Tisch": So läuft der Transferprozess beim FC Bayern ab

Allen voran mit Sadio Mané und Matthijs de Ligt sind dem FC Bayern in diesem Sommer Transfer-Coups gelungen. Julian Nagelsmann und Hasan Salihamidzic erklären das Erfolgskonzept der Münchner.
von  AZ
Immer im Austausch: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (links) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. (Archivbild)
Immer im Austausch: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (links) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. (Archivbild) © imago images/Sven Simon

München - Der FC Bayern ist in diesem Sommer in die Transfer-Offensive gegangen. Mit Sadio Mané und Matthijs de Ligt konnte der Rekordmeister zwei internationale Topstars an die Isar lotsen.

Auch die umworbenen Talente Ryan Gravenberch, Noussair Mazraoui und Mathys Tel entschieden sich für Bayern als neuen Arbeitgeber. Wie haben die Bayern-Verantwortlichen das geschafft? Julian Nagelsmann gewährt Einblicke in den Transferprozess.

Nagelsmann hat kein Veto-Recht

"Wir besprechen uns zunächst intern und wählen die Spieler zusammen aus. Wenn es mit einem dann in die heiße Phase geht, gibt es ein Meeting mit Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic, Marco Neppe (Technischer Direktor; d. Red.) und mir", sagte der Bayern-Coach im Gespräch mit der "FAZ". "Es geht dann nicht nur darum, dem Spieler zu sagen, was für ein toller Hecht er ist. Wir wollen überprüfen, ob er in unsere Mannschaft passt. Dafür will ich ihm persönlich in die Augen schauen."

Ein Veto-Recht hat Nagelsmann bei Transfers allerdings nicht: "Ich bin der Überzeugung, dass der Klub das letzte Wort haben sollte. Weil die Halbwertzeit eines Spielers in der Regel länger ist als die eines Trainers. Vor allem wenn es um junge Spieler geht", so Nagelsmann. Im Falle von älteren Spielern, wie beispielsweise des 30-jährigen Mané, hat der 34-jährige Bayern-Coach allerdings das letzte Wort. "Da würden Oliver oder Hasan nie einen Spieler holen, den der Trainer nicht will."

Teamarbeit im Transferprozess: "Entweder wir überzeugen ihn oder er überzeugt uns"

Auch Hasan Salihamidzic betonte zuletzt bei "Sky90" die gute Zusammenarbeit im Team: "Wir arbeiten zusammen und unterhalten uns. Wir stimmen uns gut ab und das ist mir wichtig. Jeder von uns kann auch ansprechen, was ihm nicht gefällt und keiner ist beleidigt.“

Bayerns Sportvorstand unterstrich dabei nochmals das gewichtige Mitspracherecht von Nagelsmann. "Er sitzt immer mit am Tisch. Er sagt, was ihm gefällt und was nicht. So entscheiden wir auch. Entweder wir überzeugen ihn oder er überzeugt uns", erklärte der Bosnier. Dies funktioniere laut Salihamidzic ganz gut. "Er war auch immer mit den Jungs bei den Gesprächen dabei. Deshalb ist es auch seine Mannschaft, aber wir machen das für den Verein und auch die Fans." Und die dürften nach diesem Transfer-Sommer und dem geglückten Saisonstart vorerst zufrieden sein.

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