Entscheidung gefallen: FC Bayern gibt Statement wegen Eklat um Noussair Mazraoui raus

München - Nach den Pro-Palästina-Posts, die Bayern-Profi Noussair Mazraoui (25) vergangenes Wochenende auf Instagram veröffentlicht hatte, bezog der Verein am Freitagmorgen Stellung. Eine Strafe für den Rechtsverteidiger wird es demnach nicht geben.
FC Bayern belässt es bei Mazraoui beim klärenden Gespräch
Von einem "ausführlichen und klärenden Gespräch" ist in der Stellungnahme die Rede. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen betont: "Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt." Mazraoui selbst erklärte, dass er "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation" verurteilt.
Am Wochenende teilte Mazraoui auf Instagram ein Video, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird: "Und denke nicht, Allah sei dem gegenüber achtlos, was diejenigen tun, die Unrecht begehen. Er hält sie nur bis zu dem Tag zurück, an dem die Augen in Horror erstarren werden", heißt es in besagtem Koranvers.
Spieler wie Verein wollen Hass und Gewalt entgegentreten
Spieler und Verein betonten, dass man "der Übertragung des Nahost-Konflikts und seiner Gewalt in das dem Frieden verpflichteten Deutschland entschieden entgegentreten" wird. "Hass und Gewalt jeder Art haben in der politischen Kultur Deutschlands keinen Platz."
"Der FC Bayern steht an der Seite der jüdischen Gemeinde Deutschlands und an der Seite Israels; nichts rechtfertigt die Ermordung von Kindern und Familien", heißt es in der Stellungnahme weiter. "Noussair Mazraoui wird im Kader des FC Bayern bleiben", versicherte der deutsche Rekordmeister.
Tuchel steht "zu 100 Prozent" hinter Mazraoui und dem Vereinsstatement
Bei der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel in Mainz (18.30, Sky und im AZ-Liveticker) äußerte sich auch Thomas Tuchel ausführlich zur Mazraoui-Thematik. Der Coach ist "froh über das klare Statement, das der Klub abgegeben hat" und steht "zu 100 Prozent zu diesem Statement".
"Es war wichtig, dass der Klub und Jan-Christian Dreesen das Statement abgegeben haben, weil das Thema weit über den Sport hinaus geht. Selbstverständlich habe ich mit Nouz gesprochen. Eine Kabine ist immer ein Ort, an dem man friedlich, freundschaftlich und kameradschaftlich auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Ich habe großes Vertrauen in meine Mannschaft, in die Wirkung der Kabine. Es ist gelernt, dass man schwierige Umstände gemeinsam überkommt", betonte Tuchel weiter.
Die Partie in Mainz wird der Rechtsverteidiger dennoch verpassen. Das hat jedoch nichts mit etwaigen disziplinarischen Maßnahmen zu tun, sondern einer Muskelverletzung, die er sich bei der marokkanischen Nationalmannschaft zuzog. Bereits am Donnerstag trainierte der Rechtsverteidiger individuell, an der Seite von Fitnesscoach Stephan Kerth.