Endspiel in Bielefeld!
Macht Jürgen Klinsmann die Bayern in acht Tagen Bundesliga noch ein Stück schlechter, ist seine Zeit abgelaufen. AZ-Sportchef Gunnar Jans kommentiert das Bayern-Debakel in Barcelona.
Jürgen Klinsmann ist angetreten mit dem Anspruch, seine Spieler jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Leider sind sie nach dem 1:5 vom Samstag noch ein ganzes Stück schlechter geworden. Und das muss sich der Trainer durchaus anlasten lassen. Wofür sonst ist der Chef eines zweistelligen Mitarbeiterstabs zuständig, als im entscheidenden Moment den richtigen Hebel anzusetzen?
Ein Bücherregal in den Aufenthaltsraum stellen und Yoga- Kurse verschreiben, das können auch drittklassige Animateure aus dem Robinson Club. Eine hochsensible Fußballergemeinschaft aber nach einem Debakel gegen einen Meisterschaftskonkurrenten auf das wichtigste Spiel des Jahres einzustellen, ist der eigentliche Job von Klinsmann, der erstaunliche Defizite im Tagesgeschäft offenbart.
Typisch für ihn, diese Reaktion am Mittwoch. Ist angeschlagen und holt zum Paukenschlag aus. Wechselt gegen die beste Mannschaft der Welt mal eben den Torwart (den er damit demontiert, aber das ist ja egal) und glaubt damit ein Zeichen gesetzt zu haben. Das war bestenfalls Aktionismus, der nach hinten losging. 0:4 in Halbzeit eins, das war’s dann.
Ausgerechnet in der Champions League spielt Klinsmann Russisches Roulette. Das Finale in Rom findet ohne die Bayern statt, Klinsmanns persönliche Endspiele stehen am Samstag gegen Frankfurt und die Woche drauf in Bielefeld (!) an.
Macht er die Bayern in acht Tagen Bundesliga noch ein Stück schlechter, ist seine Zeit abgelaufen.