Endlich wieder Boss: Boateng ist Bayerns wichtigster Abwehrspieler
München - Als kürzlich Gerüchte aufkamen, Jérôme Boateng würde angeblich keinen neuen Vertrag mehr über den Sommer hinaus beim FC Bayern bekommen, war der 32-Jährige geschockt - und auch verletzt.
In den vergangenen Monaten hatte sich alles so glänzend für Boateng entwickelt, er holte mit den Münchnern das zweite Triple nach 2013, er war bei diesem Triumph als Stammspieler in der Innenverteidigung gefragt - und Trainer Hansi Flick stand voller Überzeugung hinter ihm.
Doch plötzlich sollte Boateng zu alt, zu teuer und zu verletzungsanfällig sein?
Kahn über Boateng: "Wir wissen alle, was er geleistet hat"
Inzwischen hat sich der Wind - zum Glück für Boateng - gedreht, die Lage rundum beruhigt. Nach Sportvorstand Hasan Salihamidzic erklärte auch der künftige Vorstandschef Oliver Kahn, dass Boatengs Abschied längst nicht beschlossen sei. "Natürlich nicht", sagte Kahn unter der Woche bei Sky: "Wir sind mit Jérôme in Kontakt und wissen alle, was er geleistet hat - und immer noch leistet. Man muss sich keine Sorgen machen, denn wir werden zu gegebener Zeit auch Gespräche führen und zu einer fairen Entscheidung kommen."
Boateng habe "großen Anteil am Erfolg der letzten Saison", ergänzte Kahn: "Er zählt zu den Spielern, die beim FC Bayern exzellente Leistungen zeigen. Wir wissen, was wir an ihm haben und was wir ihm verdanken." Nach einem vorzeitigen Servus klang das nicht.
Boateng fühlt sich "topfit"
Es wäre ja auch seltsam, würden die Münchner einen Boateng in dieser Form vom Hof jagen. In der aktuellen Saison ist der Weltmeister von 2014 der konstanteste Innenverteidiger, er agiert stabiler als David Alaba und Niklas Süle. Zu sehen erst unter der Woche beim Champions-League-Spiel gegen RB Salzburg (3:1), als Boateng abermals mit Stellungsspiel, Zweikampfstärke und präzisen Pässen überzeugte.
Endlich wieder Boss.
"Ich fühle mich richtig gut und topfit und habe in den letzten Monaten abgeliefert und meine Leistungen gebracht", sagte Boateng kürzlich bei "Goal": "Das ist auch das Feedback, das ich von Flick und meinen Mitspielern bekomme. Mein Fokus liegt zu 100 Prozent darauf, mit dem Verein die fünf Titel aus der letzten Saison zu verteidigen."
Denkt Löw über ein Comeback des Bayern-Verteidigers nach?
Große Ziele für diese Spielzeit. Wie es danach weitergeht, wird sich erst in den kommenden Monaten entscheiden. "Wenn der Tag kommt, an dem die Wege sich trennen, werde ich stolz auf die Jahre und viele Erfolge mit diesem Verein zurückblicken", sagte Boateng: "Nicht viele Fußballer dürfen so etwas erleben." Der Abwehrstar könnte sich einen Karriereabschluss in den USA vorstellen. Doch Coach Flick hat da vorerst etwas dagegen - speziell dann, falls Alaba am Saisonende wirklich die Bayern verlassen sollte. "Wir sind alle froh, dass Jérôme diese Entwicklung gemacht hat", sagte Flick vor dem Spiel in Stuttgart: "Er hat viel selbst dafür getan, aber natürlich auch der Staff und das Trainerteam."
Boateng habe "eine professionelle Einstellung und daher kann er seine Form aktuell zu 100 Prozent einbringen".
Laut "Bild" denkt Bundestrainer Joachim Löw nun sogar über ein Comeback des Bayern-Verteidigers und der ebenfalls ausgemusterten Thomas Müller (ebenfalls Bayern) und Mats Hummels (Dortmund) nach.
Das sind Gerüchte, die Boateng deutlich besser gefallen dürften.