Endlich: Die Mitte des FC Bayern ist sicher

Nach Joshua Kimmich verlängert der FC Bayern auch mit Leon Goretzka langfristig und sendet damit ein "Zeichen nach ganz Europa".
Thomas Becker |
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Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka werden auch in den nächsten Jahren gemeinsam im Bayern-Mittelfeld spielen.
Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka werden auch in den nächsten Jahren gemeinsam im Bayern-Mittelfeld spielen. © IMAGO / Karina Hessland

München - Weißer Rauch wurde in 81547 Untergiesing-Harlaching nicht gesichtet an diesem für den FC Bayern offenbar so bedeutenden Tag. Um 9.01 Uhr hatte der Klub die frohe Botschaft verkündet, die sich lange abgezeichnet hatte, die der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn noch am Dienstag beim Betriebsausflug nach Barcelona nicht bestätigen wollte: Der FC Bayern und Leon Goretzka haben den bis 2022 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert. Habemus Leon!

Warum sich die Verhandlungen so gezogen haben, verbleibt im Reich der Spekulation, am Ende zählt nur - wie ein Ex-Kanzler mit Spitzname Birne mal sagte - das, was hinten raus kommt, und das ist in der Tat eine gute Nachricht für Bayern-Fans: Die Mitte ist sicher, frei nach Birnes Arbeitsminister Nobby Blüm ("Die Rende is sischer").

Goretzka-Verlängerung ein Zeichen nach ganz Europa

Nach Joshua Kimmich, der unlängst bis 2025 verlängert hatte, hat der Rekordmeister nun also auch Teil zwei seiner Schaltzentrale der jüngeren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zum Verweilen bewegen können. Ein Umstand, den man an der Säbener Straße für so herausstellenswert befand, dass man die Reporterschar nach 18-monatiger Corona-Pause erstmals wieder leibhaftig zur Pressekonferenz in den großen Rahmen der Allianz Arena einlud. Ein Vorgehen, das sonst nur bei der Vorstellung neuer Jahrhundert-Transfers praktiziert wurde. Nun also auch für die Vertragsverlängerung eines Mannes, der schon seit drei Jahren im Verein ist: Leon Christoph Goretzka, der seine Karriere einst als Vierjähriger beim Werner SV 06 Bochum begann.

Sommer 2013: Goretzka, hier im Dress seines Heimatvereins VfL Bochum, im Gespräch mit seinem Mentor und Coach Peter Neururer
Sommer 2013: Goretzka, hier im Dress seines Heimatvereins VfL Bochum, im Gespräch mit seinem Mentor und Coach Peter Neururer © firo/Augenklick

Pünktlich mit dem Glockenschlag entert die Bayern-Trias das Podium: Oli Kahn und Hasan Salihamidzic in Übergangsjacken, Goretzka im dunklen Anzug überm weißen Hemd. Er sei "eine Energiequelle auf und neben dem Platz", lobte Salihamidzic, Goretzka und Kimmich seien "Herz und Seele unserer Mannschaft". Kahn ergänzte: "Wenn zwei solche Führungs- und Nationalspieler langfristig ihre Verträge verlängern, dann strahlt das einfach auf die Mannschaft aus, aber auch auf andere Mannschaften in Europa." Salihamidzic fügte an: "Das ist ein Zeichen, nicht nur nach innen, sondern auch nach außen, nach ganz Europa, dass wir diese Mannschaft zusammenhalten wollen und in den nächsten Jahren auch was vorhaben, viele Titel gewinnen wollen."

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Vertragsverlängerungen wie die des Mittelfeld-Duos seien "wichtige Signale auch für die anderen Spieler", sagte Kahn, konnte oder wollte aber zu den im Sommer 2022 (Süle, Tolisso) sowie 2023 (Neuer, Müller, Lewandowski, Gnabry, Coman) auslaufenden Verträgen nichts sagen. Wie Goretzkas neuer Vertrag aussieht, behielt er selbstredend für sich: "Natürlich haben die Finanzen auch eine Rolle gespielt. Aber ich glaube nicht, dass es mir darum ging, noch den letzten Euro rauszuquetschen. Es geht eher darum, dass man eine gewisse Vorstellung hat und auch vom Verein Anerkennung bekommen möchte. Da habe ich mich sehr schnell bestätigt gefühlt in meinen Vorstellungen." Diplomat hätte er natürlich auch werden können.

"Mit diesem Verein, in dieser Ära, ist alles möglich"

Dass es ihm in erster Linie um den Sport geht, ist absolut glaubhaft: "Mit diesem Verein, in dieser Ära, ist alles möglich", so Goretzka. Sein Ziel sei es, "weiter Geschichte zu schreiben. Mit dem FC Bayern haben wir in den letzten drei Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Aber noch schöner als Titel zu gewinnen, ist es, diese Erfolge zu bestätigen und zu wiederholen." Entscheidend für sein "Ja" war neben der Kimmich-Unterschrift Trainer Nagelsmann: "Er hat eine essenziell wichtige Rolle gespielt, weil das in der täglichen Arbeit die wichtigste Person für uns Spieler ist. Wir können noch extrem viel von ihm lernen."

Hand drauf: Neu-Coach Julian Nagelsmann sieht bei Goretzka noch weiteres Entwicklungspotenzial.
Hand drauf: Neu-Coach Julian Nagelsmann sieht bei Goretzka noch weiteres Entwicklungspotenzial. © imago images/Philippe Ruiz

Das Schlusswort gebührt dem (nicht anwesenden) Präsidenten Herbert Hainer: "Leon Goretzka passt aus vielen Gründen optimal zum FC Bayern: Er ist ein Meinungsbildner auf und neben dem Fußballplatz - und genau solche Spieler wünschen wir uns hier beim FC Bayern."

 

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4 Kommentare
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  • Südstern7 am 17.09.2021 20:09 Uhr / Bewertung:

    Die Idee des Artikelverfassers Thomas Becker Verbindungen zu Blüm und Kohl herzustellen und sogar das Procedere bei einer Papstwahl im fernen Rom mit den Verhandlungen zu vergleichen ist ganz lustig und hat mir gute Laune entfacht.

    Gute Laune ist auch angebracht, denn mit Kimmich/Goretzka haben wir eines er besten Mittelfeldduos in Europa in unseren Reihen. Dabei weiß ich gar nicht wer wichtiger ist. Kimmich mit seiner Ruhe am Ball, seinem guten Auge und seiner Fähigkeit wie kein anderer gefühlvolle Chip-Bälle zu spielen, oder doch Goretzka, der von Strafraum zu Strafraum unterwegs ist, hinten wegräumt und vorne immer wieder in der Spitze auftaucht. Die Spielweisen der beiden ergänzen sich einfach perfekt.

    Anmerkung: Vor Wochen wurde über den Ausverkauf beim FC Bayern gemutmaßt. Wahrsager-Kugeln sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

  • Play Fair am 17.09.2021 08:53 Uhr / Bewertung:

    ja, es gibt spieler. das entspricht sicher den tatsachen.

  • Play Fair am 17.09.2021 09:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Play Fair

    das war eigtl eine antwort an fanm

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