Ende der Eiszeit zwischen Bayern und dem BVB?

Bayerns Vorstandschef nimmt Preis entgegen und kündigt vor dem Duell gegen Dortmund am Samstag an, sich mit BVB-Boss Watzke an einen Tisch zu setzen.
von  fil

Bayerns Vorstandschef nimmt Preis entgegen der Initiative Werterhalt und Weitergabe und kündigt vor dem Duell gegen Borussia Dortmund am Samstag an, sich mit BVB-Boss Watzke an einen Tisch zu setzen.

München - Fürs verpasste Triple kann der Preis natürlich nicht entschädigen. Und doch wird in der Erlebniswelt des FC Bayern in der Allianz Arena bald eine weitere Trophäe stehen. Dies jedenfalls versprach Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gestern bei der Preisverleihung der Initiative Werterhalt und Weitergabe im Bayerischen Hof. Stellvertretend für den FC Bayern nahm Rummenigge den Preis entgegen, der von den Münchner Erb-Experten der Kanzlei Dr. Lang & Kollegen und der Unternehmensberatung „Proxxima“ vergeben wird. Der Klub wurde ausgezeichnet, weil er sich in „vorbildlicher Weise um Werte in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft verdient gemacht“ hätte, wie der Landtagsabgeordnete Florian Streibl in seiner Laudatio sagte. Streibl erinnerte auch an den von den Nazis verfolgten Präsidenten Karl Landauer, den der Klub nie fallen ließ.

„Ich habe mich ein wenig erschreckt, als ich ’Erben’ hörte, so weit ist es ja noch nicht“, sagte Rummenigge, der den Preis dann aber natürlich doch gerne entgegennahm – und bei der Preisverleihung auch sein Lieblingsthema anschnitt: Das Financial Fairplay, das die Uefa auch und vor allem auf seine Initiative hin für alle Fußballklubs in Europa eingeführt hat. Kurz gesagt bedeutet dies: Nicht mehr auszugeben als man einnimmt, ein Prinzip, das man beim FC Bayern „immer eingehalten“ habe.

Doch natürlich beantwortete Rummenigge vor allem auch Fragen zum FC Bayern und, Stichwort „Weitergabe“, die Jugendarbeit des Klubs. Und weil es um Werte ging und da eher wenig Raum für Streit ist, versprach Rummenigge auch, sich vor dem Pokalfinale am Samstag in Berlin mit Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an einen Tisch zu setzen. Ende April hatte Rummenigge nach der Auseinandersetzung zwischen Watzke und Bayerns Neu-Präsident Karl Hopfner eine „Eiszeit“ zwischen beiden Klubs ausgerufen, zuvor war schon das Dinner der Klub-Bosse vor dem Bundesliga-Spiel der Klubs abgesagt worden. Zum traditionellen Bankett vor dem DFB-Pokal-Finale will Rummenigge aber gehen. „Wen der DFB zu diesem Empfang einlädt, ist deren Sache. Wenn wir eingeladen werden, gehen wir hin.“ Und sich auch mit Watzke an einen Tisch setzen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.