Elferpech in Leverkusen: FC Bayern VAR-zweifelt an Bayer

Der Rekordmeister ist aktuell bedingt BVB-bereit! Die Münchner verlieren in Leverkusen, weil der Video-Schiedsrichter zweimal zurecht eingreift. Kimmichs Führungstreffer ist zu wenig.
von  Patrick Strasser
Schwer gefrustet: Die Bayern um Leroy Sané (l.) und Leon Goretzka verlieren in Leverkusen das Spiel – und damit auch endgültig die Tabellenführung an den BVB. Für Bayer trifft Palacios doppelt vom Punkt
Schwer gefrustet: Die Bayern um Leroy Sané (l.) und Leon Goretzka verlieren in Leverkusen das Spiel – und damit auch endgültig die Tabellenführung an den BVB. Für Bayer trifft Palacios doppelt vom Punkt © IMAGO / Revierfoto

Leverkusen - Der Beginn eines Machtwechsels? Die Dortmunder hatten am Samstagabend ein kraftvolles 6:1 gegen den 1.FC Köln vorgelegt, übernachteten an der Tabellenspitze. Und dürfen erstmals in dieser Saison dank des Duos Bayer Leverkusen & Kölner Keller auf dem Platz an der Sonne bleiben.

Nach einer kuriosen Duplizität in Sachen Elfmeter-Korrektur durch den VAR verlor der FC Bayern mit 1:2 gegen die Werkself. Nun liegt der BVB knapp zwei Wochen vor dem Titel-Showdown in der Allianz Arena (1. April) mit einem Punkt vor dem Meister, der wiederum durch die dritte Saisonpleite erstmals seit dem 13. Spieltag in der Verfolgerrolle ist.

Verdiente Bayern-Niederlage in Leverkusen

Eine insgesamt verdiente Pleite, der zu harmlosen Münchner, die ihre Körpersprache und Aggressivität der letzten vier Siege in Folge vermissen ließen.

Zu den Elfer-Szenen des Tages, die Bayern zum VAR-Zweifeln brachten, kam es so in der zweiten Halbzeit so: Benjamin Pavard erwischte Amine Aldi im Strafraum an der Ferse, dem zog’s fast den Schuh aus, dann ging er zu Boden. Als er von Schiedsrichter Tobias Stieler Gelb wegen Schwalbe sah, feuerte er seinen Schlappen wutentbrannt weg. Der VAR schickte Stieler zum Check und so musste dieser die Karte zurücknehmen und auf Elfmeter entscheiden: Palacios verwandelte – 1:1 (55.).

Eine gute halbe Stunde später dasselbe Schauspiel. Die Protagonisten: Bayern-Verteidiger Upamecano, erneut Adli und natürlich Stieler. Der entschied nach einem Sturz im Strafraum auf Schwalbe, zeigte Aldi wieder Gelb und musste dann – täglich grüßt der VAR – zum Bildschirm. Tja, Satz mit x.

Wiederum doch Elfmeter, lachend nahm Stieler die Gelbe Karte (zum zweiten Mal!) zurück und bat Palacios zum Punkt, der zum zweiten Mal traf (72.). Julian Nagelsmann kam auf der Bayern-Bank gar nicht mehr aus dem Kopfschütteln heraus.

Bayern geht gegen Leverkusen in Führung: Goretzka legt auf Kimmich ab

Sein Gegenüber Xabi Alonso, der ehemalige Mittelfeldstratege der Münchner, für die er von 2014-2017 aktiv war, triumphierte bei seinem ersten Duell mit seinem alten Klub. Leverkusen, wettbewerbsübergreifend nun seit sieben Spielen ungeschlagen, agierte mutig und griffig, darf dank des Dreiers wieder von einem Europa-League-Platz träumen.

Von Beginn schimpfte Nagelsmann an der Seitenlinie, weil der Spielaufbau der Seinen überhaupt nicht klappte. Erst holte er Leon Goretzka zu sich, dann Kimmich. Die Laufwege, die Positionierung, das Angriffsspiel – nichts passte Nagelsmann. Nächster Angriff nach der Ansage – und drin das Ding (22.). Über Cancelo kam der Ball im Strafraum zu Goretzka, der clever zu Kimmich ablegte. Dessen Schuss wurde von Kossounou zwei Meter vor Bayer-Keeper Hradecky, der in die richtige Ecke unterwegs war, unhaltbar abgefälscht. Kimmich legte beim Jubel den Zeigefinger an die Stirn im Stile von Marcus Rashford (Manchester United). Um zu sagen: Alles Chefsache?

Bediente Bayern-Nationalspieler reisen noch am Sonntagabend nach Frankfurt

Die unverdiente Gäste-Führung bei 6:1-Torschüssen für Leverkusen hielt bis zur Pause. Noch immer unzufrieden mit der Offensiv-Leistung nahm Nagelsmann einen Dreierwechsel vor, brachte Kingsley Coman, Serge Gnabry und Jamal Musiala (zunächst wegen Rückenproblemen geschont) für Joao Cancelo, Thomas Müller und Sadio Mané, den schwächsten des mauen Trios. Half auch nichts, da dann die Defensive um die zuletzt so zuverlässigen Pavard und Upamecano patzte.

Und so reisten völlig bediente Nationalspieler der Bayern noch am Sonntagabend nach Frankfurt, um für die kommenden Länderspiele gegen Peru (Samstag) und Belgien (28.3.) im Hotel Melia City einzuchecken. Bundestrainer Hansi Flick, in der BayArena auf der Tribüne neben Rudi Völler, bis zur Heim-EM Sportdirektor des DFB, wird Aufbauarbeit leisten müssen bei Kimmich & Co.

Lade TED
 
Ted wird geladen, bitte warten...
 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.