Elber: Bayern-Sieg im Elferkrimi

Der brasilianische Ex-Bayer über die Stimmung, 2001 und den Heimvorteil.
von  Thomas Becker

Der brasilianische Ex-Bayer über die Stimmung, 2001 und den Heimvorteil

MÜNCHEN Giovane Elber (39) spielte sechs Jahre für den FC Bayern, gewann 2001 Champions League und Weltpokal, wurde vier Mal deutscher Meister und Pokalsieger und schoss in 264 Spielen 139 Tore für Bayern. Hier spricht Elber über...

seine Stimmung vor dem Finale
: „Das ist das Schönste, wenn man nicht spielen muss. Beim Finale 2001 in Mailand haben wir von der Atmosphäre gar nichts mitbekommen. Im italienischen Fernsehen lief damals nicht viel, weil es eine spanische und eine deutsche Mannschaft war. Das ist hier in München schon anders. Die Spieler werden diese Stimmung schon irgendwie mitbekommen. Allein dieses Fan-Fest im Olympiapark! Nicht nur für die deutschen Fans – ich habe schon total viele Fans aus Brasilien getroffen.”

den Olympiapark: „Das war mein Wohnzimmer! Ich habe ja selten die Möglichkeit, im Olympiapark spazieren zu gehen, war zum letzten Mal 2005 hier. Und jetzt komme ich hierher und kann das total genießen.”

das Legenden-Spiel am Samstagmittag:
„Der Willy Sagnol ist nicht ganz dicht. Ich habe mich so Freude, nochmal zusammen mit ihm und Patrik Andersson zu spielen und dann komme ich aus Brasilien und der Willy spielt in der anderen Mannschaft! Das hat mich enttäuscht. Deswegen werde ich alles geben, dass Bayern das Spiel gewinnt.”

die Stimmung in der Stadt:
„Es sind ja nicht nur die Münchner Fans, sondern alle Deutschen sind Fußballfanatiker. Es ist auch nicht irgendein Spiel, sondern das Champions-League-Finale – das bewegt schon sehr viele. Viele rufen mich an und fragen, ob es noch Karten gibt. Wenn ins Stadion eine halbe Million Zuschauer passen würde, wäre es auch ausverkauft.”

Erinnerungen an 2001: „Ein hervorragendes Gefühl! Wenn man das Finale erreicht hat, weiß man, was man geleistet hat: für den Verein, die Stadt und das Land. Aber das weiß man erst nach dem Spiel, wenn man den Pokal in der Hand hat: ,Wow, wir haben doch was geleistet!’”

den FC Chelsea: „Die haben eine gute Mannschaft, spielen hervorragend Fußball, sind abgeklärt. Sie müssen gewinnen, damit sie im nächsten Jahr in der Champions League spielen können.”

den Heimvorteil:
„Es ist nicht wirklich ein Heimspiel. Für die Spieler ist es gut, dass sie schon alles kennen: die Kabine, den Weg zum Stadion, den Platz. Aber entscheidend wird sein, was man in 90 Minuten oder länger leisten kann. Es wird ein verdammt schweres Spiel, für beide Seiten. Wer die wenigsten Fehler macht, wird das Spiel gewinnen.”

seinen Sitznachbarn im Finale:
„Die Uefa hat mich eingeladen, aber ich weiß noch gar nicht, wo ich sitze. Das ist aber auch völlig egal, ob oben oder unten – Hauptsache, ich kann das Spiel sehen.”

seinen Tipp:
„Die Chancen stehen 50:50, vielleicht 60:40 für Bayern. Ich glaube, es wird im Elfmeterschießen entschieden. Und dann gewinnen die Deutschen – wie immer im Elfmeterschießen.

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