Einzelkritik zu FC Bayern München gegen Bayer Leverkusen: Gute Noten für Süle und Ulreich, ein Tag zum Vergessen für Müller

Die Generalprobe des FC Bayern vor dem CL-Achtelfinal-Rückspiel gegen Salzburg ist nicht ganz gelungen. Im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen reichte es nur zu einem Remis.
Patrick Strasser |
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Niklas Süle und Sven Ulreich verdienten sich gegen Leverkusen die besten Noten bei den Bayern.
Niklas Süle und Sven Ulreich verdienten sich gegen Leverkusen die besten Noten bei den Bayern. © IMAGO/Markus Fischer (www.imago-images.de)

München - Der FC Bayern kam im Topspiel des Spieltages vor 25.000 Fans in der Allianz Arena gegen den Tabellendritten Bayer Leverkusen nicht über ein 1:1 hinaus – in der Hinrunde hatten die Münchner in Leverkusen noch mit 5:1 triumphiert.

Nach dem Führungstreffer von Abwehr-Chef Niklas Süle (18.) für die Gastgeber glich Bayerns Thomas Müller aus (36.) – per glasklarem Eigentor nach einem Demirbay-Freistoß. Gegen Ende der ersten Hälfte verhinderten der Pfosten und Bayern-Torhüter Sven Ulreich einen Rückstand des Tabellenführers.

Bereits am Dienstag (21 Uhr) wollen die Bayern gegen RB Salzburg (Hinspiel 1:1) das Viertelfinale der Champions-League erreichen. Dafür ist eine deutliche Leistungssteigerung nötig.

Die Spieler des FC Bayern in der Einzelkritik:

SVEN ULREICH,  NOTE 2: Der Stellvertreter in seinem wohl letzten Einsatz vor der Rückkehr von Stammtorhüter Manuel Neuer (wieder im Teamtraining nach Knie-OP). Machtlos und völlig verdutzt bei Müllers Eigentor, dann mit ganz starkem Reflex nach den Schuss von Aranguiz (45.). Hielt sicher und stabil. Bayerns Bester.

BENJAMIN PAVARD, NOTE 4: Agierte rechts hinten in der Viererkette, und das defensiver als zuletzt gegen Frankfurt. Wurde immer wieder durch tiefe Läufe von Wirtz in die Defensive gedrängt. Rettete einige Male, blockte Schüsse. Und nach vorne? Eine Direktabnahme aus knapp 22 Metern rauschte knapp am Kasten vorbei (14.).

DAYOT UPAMECANO, NOTE 5: Wurde zuletzt wieder stabiler, verteidigte auch gegen Leverkusen sachlicher – bis zu einem ganz dicken Bock als ihm ein Rückpass auf Ulreich misslang (42./ Adli traf nur den Pfosten). Total fahrlässig, genau denselben Fehler machte er bereits im Januar in Berlin (4:1). Wirke danach verunsichert, aber betont engagiert.

Verteidiger Süle trifft zur Bayern-Führung

NIKLAS SÜLE, NOTE 2: Der künftige BVB-Profi (ab Sommer) verwandelte im Nachschuss brachial und entschlossen zum 1:0 – sein erster Treffer im 31. Pflichtspiel der Saison. Süle ist die ordnende Hand der Abwehr, steht (meist) stabil und organisiert das Aufbauspiel mit Pässen nach vorne. Wie bitter für Bayern, dass der beste Verteidiger im Sommer geht.

OMAR RICHARDS, NOTE 4: Wie gegen Fürth erneut als Linksverteidiger der Viererkette im Einsatz, weil Davies (Herzmuskelentzündung) und Hernández (Gelbsperre) fehlten. Der Brite mit gutem, aggressivem Zweikampfverhalten, wurde allerdings einige Male von Frimpong versetzt. Musste nach 61 Minuten raus, Trainer Nagelsmann stellte auf mehr Offensive.

JOSHUA KIMMICH, NOTE 3: Als Mittelfeld-Chef und Sechser anfangs oft am Boden, weil hart rangenommen von den Gästen. Der Herr der Münchner Standards musste sich gegen die Bayer-Akteure Demirbay und Aranguiz im Zentrum behaupten, gewann viele Duelle und Bälle.

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JAMAL MUSIALA, NOTE 3: Auf ihn wollte Nagelsmann "nur ungern verzichten". Wie in Frankfurt an Kimmichs Seite im Zentrum. Fleißig, kombinationssicher, mit schneller Auffassungsgabe. Guter Flachschuss aus 18 Metern, den Hradecky parierte (47.).

SERGE GNABRY, NOTE 4: Überraschend als Linksaußen aufgeboten. Fand nie so richtig ins Spiel. Verzog eine gute Schusschance mit links (28.), der Ball strich knapp am langen Pfosten vorbei. Traf das Außennetz aus schwieriger Position (45.). Bemühte sich redlich, dabei kam viel zu wenig heraus. In der 74. Minute ausgewechselt.

Müller mit seinem ersten Eigentor im Bayern-Trikot

KINGSLEY COMAN,  NOTE 3: Der Flügelstürmer agierte zu Beginn als Rechtsaußen, versuchte sich immer wieder im Eins-gegen-Eins mit Dribblings Raum zu verschaffen. Konnte dabei Bayers Linksverteidiger Bakker immer mal wieder versetzen. Sah Gelb nach zu hartem Einsteigen gegen Hincapié.

THOMAS MÜLLER, NOTE 5: Der Ersatzkapitän, weil Manuel Neuer fehlte. Nach seiner Corona-bedingten Pause in Frankfurt wieder dabei, stand er bei einem Lewandowski-Schuss im Weg und lenkte dann einen Freistoß von Demirbay per eingesprungener Grätsche ins eigene Netz (36.) - 1:1. ein bitteres Eigentor. Nach vorne in den meisten Aktionen glücklos. Nach 61 Minuten runtergenommen.

ROBERT LEWANDOWSKI, NOTE 4: Der Fifa-Weltfußballer, schon in Frankfurt ohne Tor, versuchte immer wieder, sich mit seinen flinken Bewegungen Vorteile zu verschaffen, Raum zu gewinnen, die eine Torszene zu bekommen. Das Kollegen-Manko: Wurde zu wenig in Szene gesetzt. Verharrt nach nun 25 Spieltagen bei 28 Saisontoren.

MARCEL SABITZER, NOTE 4: Der Österreicher, unter der Woche leicht erkältet, kam in der 61. Minute für Müller und hatte gleich die große Chance auf das 2:1 als er alleine auf Hradecky zulief und mit seinem Linksschuss scheiterte (62.). Agierte – wieder einmal – äußerst glücklos, irgendwie gehemmt.

Eingewechselter Sané kann auch nichts mehr ausrichten

LEROY SANÉ, NOTE 4: Der Siegtorschütze aus dem Frankfurt-Spiel, der in dieser Bundesliga-Saison schon mehr Tore (7) als in der ganzen letzten Saison (6) erzielte, kam wie schon bei der Eintracht nur als Joker – diesmal in der 61. Minute. Agierte auf Linksaußen als Schienenspieler, musste daher in der Rückwärtsbewegung einen Linksverteidiger geben. Ohne gute Szene.

ERIC-MAXIM CHOUPO-MOTING, OHNE NOTE: Löste in der 74. Minute Gnabry ab, agierte als zweite Spitze. Der kamerunische Nationalspieler, beim Afrika-Cup Dritter geworden, versuchte den entscheidenden Punch zu setzen, kam aber zu keiner gefährlichen Toraktion mehr.

BUONA SARR, OHNE NOTE: Der Afrika-Cup-Sieger mit dem Senegal kam in der 86. Minute für Coman und besetzte die rechte Außenbahn. Konnte nichts mehr bewirken. 

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  • dakaiser am 07.03.2022 07:28 Uhr / Bewertung:

    Irgendwas stimmt nicht in der Mannschaft. Sie haben zwar sehr dominant begonnen, aber nach dem Tor von Müller war die Luft raus und der Rest war ein blutleeres Schauspiel mit den üblichen Katasrophenfehlern und Ballverlusten. Und zu Müller: Da braucht er nicht seinen Torwart anmeckern, dass er nicht geschrien hat: Meiner!. Was wollte er mit dieser Aktion erreichen: einen Rückpass? Ein Witz. Das kann jedem passieren, aber dann sollte man den Mund halten. War kein Müller Tag. Ohne Ulreich hätte man verloren. Da ist Salzburg kein Selbstläufer. Im gegenteil.

  • Südstern7 am 06.03.2022 15:29 Uhr / Bewertung:

    Dass man einen eroberten Ball sichert, indem man auch mal nach hinten oder zum Torwart passt, dafür habe ich Verständnis. Wenn vorne alles zugestellt ist, darf man gerne auch mal "hinten herum" neu aufbauen. Doch leider wird dieser Umweg immer mehr zum Regelfall beim FC Bayern und die gegnerischen Mannschaften haben das auch längst spitz gekriegt. Die gegnerischen Stürmer sind gut darauf eingestellt und besonders wenn unser Freund Upamecano das Spielgerät am Fuß hat, ist er für jede Überraschung gut. Dayot ist der Experte um als Innenverteidiger auch die Bälle nach innen zu spielen, auch wenn er sich an der Außenlinie befindet. Das ist natürlich eine geniale Idee dorthin zu passen, wo er selbst eigentlich stehen müsste. Um die Übung etwas anspruchsvoller zu machen, zieht er es vor die Bälle sogar "blind" zu spielen, also ohne vorher zu schauen, ob sich nicht zufällig ein gegnerischer Stürmer in dieser Region bewegt.
    Wieso kann man ihm diese amateurhafte Spielweise nicht abgewöhnen?

  • Kaiser Jannick am 06.03.2022 23:37 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Kritik am Top-Einkauf?

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