Einzelkritik: Die Noten für den FC Bayern zum 1:3 gegen Mainz

Mainz – Der FC Bayern steht als Meister fest, doch in Spiel eins nach dem Titelgewinn durch das 3:1 vergangenen Samstag gegen Borussia Dortmund ließen sich die Münchner gehen. Beim FSV Mainz 05 setzte es eine total verdiente 1:3-Pleite, zur Pause hatte es 1:2 gestanden. Für die Bayern traf einzig Ersatzkapitän Robert Lewandowski. Ein ganz schwacher Auftritt.
Sven Ulreich stand für den geschonten Nationaltorhüter Manuel Neuer im Tor und kassierte durch Burkardt, Niakhate und Barreiro drei Gegentore. Außerdem hatten die Mainzer Pech mit drei Aluminiumtreffern.
Am Sonntag in einer Woche (17.30 Uhr) empfängt der FC Bayern zum letzten Heimspiel der Saison den VfB Stuttgart und erhält danach in der Allianz Arena die Meisterschale – Nummer zehn in Serie.
Einzelkritik zum 1:3 gegen Mainz - Die Noten für die Bayern-Spieler
SVEN ULREICH - NOTE 4: Der Stellvertreter von Stammtorhüter Manuel Neuer bekam noch eine Partie geschenkt – und hatte reichlich zu tun. Zweimal rettete ihn die Latte, dann parierte er gegen Hack, wurde dann aber von Burkardts Linksschuss (18.) getunnelt. Machtlos auch beim 0:2 und 1:3. Gebrauchter Nachmittag, viel zu tun, kaum was zu halten.
BENJAMIN PAVARD - NOTE 4: Rechtsverteidiger der Viererkette. Konnte jedoch das Mainzer Tempo bei Vorstößen über seine Seite nicht mitgehen. Beim Gegentreffer von Burkardt zu unachtsam und nicht schnell genug auf seiner Position. Lange oft, weil in den Zweikämpfen zu langsam, rüde zu.

Süle und Hernández – Bayerns Innenverteidigung ohne Zugriff
NIKLAS SÜLE - NOTE 5: Der künftige BVB-Profi (ab Sommer) agierte anstelle von Upamecano (Pause) als rechter Rechtsverteidiger oft umsichtig und mit aufmerksamen Interventionen, aber als Abwehrchef ohne Zugriff. Auch er hatte Burkardt beim 0:2 aus den Augen verloren. Sah auch beim 1:3 schlecht aus. Raus in der 79. Minute.
LUCAS HERNÁNDEZ - NOTE 5: Erneut als linker Innenverteidiger aufgeboten. Der Franzose zeigte erneut nicht die Stabilität, die man sich vom zweikampfstarken Linksfuß erhofft. Oft überspielt, ausgedribbelt, überlaufen, ihm blieben nur Fouls. In der 67. Minute, kurz nachdem er die Gelbe Karte gesehen hatte, von Nagelsmann ausgewechselt.
ALPHONSO DAVIES - NOTE 5: Der offensive Linkverteidiger mit Schwierigkeiten, seine Seite dauerhaft abzusichern. Konnte vor der Pause auch kaum seine gefürchteten Vorstöße im Stile eines Außenstürmers zeigen, war zu sehr in der Defensivarbeit gebunden. Überlaufen und abgekocht vor dem 1:3.
Kimmich und Goretzka nahezu ohne spielerische Mittel
JOSHUA KIMMICH - NOTE 4: Der Mittelfeld-Chef und Sechser mit einer guten Freistoß-Flanke auf Choupo-Moting, ansonsten jedoch zu fahrig und inkonsequent in seinen Aktionen. Insgesamt in der Vorwärtsbewegung mit Anspielen etwa auf Gnabry besser als in der Defensive.
LEON GORETZKA - NOTE 4: Gleich zu Beginn am gegnerischen Strafraum hart attackiert. Der Mittelfeldspieler danach sehr aggressiv unterwegs, führte gefühlt mehr Zweikämpfe als alle Kollegen zusammen. Rein spielerisch ging kaum etwas, wohl auch deshalb musste er zur Pause in der Kabine bleiben.
SERGE GNABRY - NOTE 5: Der Vertragspoker (um eine Verlängerung über 2023 hinaus) könnte beim Flügelspieler zum Dauer-Thema werden. In Mainz als Rechtsaußen mit wenig Durchschlagskraft, seine Aktionen sorgten nie wirklich für Gefahr.
Sabitzer zur Halbzeit ausgewechselt
MARCEL SABITZER - NOTE 5: Der Mittelfeldspieler zuletzt mit aufsteigender Tendenz, aber wenig Startelf-Berufungen. Was Nagelsmann in Mainz änderte. Agierte im halbrechten Mittelfeld, hatte aber zu viele Fehlpässe im Programm. Bis auf eine Szene als er vor dem 1:2 den Ball gut weiterleitete, kaum im Spiel. Zur Pause ausgewechselt.
ERIC MAXIM CHOUPO-MOTING - NOTE 3: Der Mittelstürmer-Backup von Lewandowski durfte diesmal als Müller-Ersatz in der Zehner-Rolle ran. Der Ex-Mainzer, freundlich begrüßt, mit hohem Einsatz und ansprechender Körpersprache. Gute Kopfballchance (Außenpfosten/30.) und perfekte Vorlage zu Lewandowskis Anschlusstor. In der 67. Minute ausgewechselt.
ROBERT LEWANDOWSKI - NOTE 3: Der Fifa-Weltfußballer startete als Kapitän, da Manuel Neuer nur auf der Bank saß und Müller in München geblieben war. Starke Szene mit konsequentem Abschluss per Linksschuss zum 1:2 – sein 34. Saisontreffer. Erzielte damit sein 18. Auswärtstor der laufenden Saison und überbot den Bundesliga-Rekord von Timo Werner (2019/20) und Jupp Heynckes (1973/74) mit je 17 Auswärtstoren.

JAMAL MUSIALA - NOTE 4: Der Teenager, zuletzt Bayerns Bester in der Offensive, musste zunächst draußen bleiben. Eine Entscheidung, die Nagelsmann zur Pause korrigierte und den Deutsch-Briten als Achter für Goretzka brachte. Diesmal sehr unauffällig.
Leroy Sanés auffälligste Szene: Ein Frustfoul
LEROY SANÉ - NOTE 5: Der zuletzt schwächelnde Flügelstürmer musste auf die Bank, bekam nach der Pause anstelle von Sabitzer die Gelegenheit, sich zu zeigen. Außer ein paar Dribblings und Läufen, die wenig zielführend (Richtung Mittellinie) waren. Auffälligste Szene: Ein Frustfoul (86.).

TANGUY NIANZOU - NOTE 4: Der 19-jährige Innenverteidiger kam in der 67. Minute für Hernández, sein erster Einsatz seit der rüden Attacke vor zwei Wochen in Bielefeld. Der Franzose, laut Nagelsmann für die kommende Saison "fest in meinem Kopf", machte seine Sache unauffällig ordentlich.
GABRIEL VIDOVIC - NOTE 4: Nach seinem Bundesliga-Debüt vor zwei Wochen in Bielefeld (nur wenige Minuten) durfte der 18-Jähirge diesmal ab der 67. Minute im offensiven Mittelfeld ran. Der Kroate mit ein paar Ballkontakten, aber wenig Bindung zu den Kollegen. Fällt jedoch noch unter die Kategorie Welpenschutz.
JOSIP STANISIC - OHNE NOTE: Der kroatische Nationalspieler, zuletzt in deren U21, ersetzte Süle ab der 79. Minute in der Innenverteidigung. Musste ein paar Konter abfangen. Solide.
