Eintracht Zankfurt: Und jetzt gegen die Bayern

In Berlin ging Frankfurt peinlich mit 1:6 unter. Jetzt kommen die Bayern. Vorbei ist die Zeit der Harmonie: Zwischen Armin Veh und den Bossen gibt es Dauer-Streit. Der Trainer steht unter Druck
Frank Hellmann |
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In Berlin ging Frankfurt peinlich mit 1:6 unter. Jetzt kommen die Bayern. Vorbei ist die Zeit der Harmonie: Zwischen Armin Veh und den Bossen gibt es Dauer-Streit – der Trainer steht unter Druck.

Frankfurt - Nun ist also der Tyrannosaurus Rex auf der Grünanlage vor dem Senckenberg Naturmuseum der größte Fan der Eintracht. Am Freitagmorgen hat die Dinosaurier-Nachbildung tatsächlich ein Trikot in XXXXL-Version (20 Meter Stoff) übergestülpt bekommen. Mit dabei: Klub-Boss Heribert Bruchhagen.

Schon zum heutigen Heimspiel gegen den FC Bayern soll das Glück bringen.

Zwischen November 1971 und August 1989 sind den Bayern im alten Waldstadion fast regelmäßig die Lederhosn ausgezogen worden. Ehemalige Eintracht-Legenden fegten die Münchner wahlweise mit 6:0 (November 1975), 5:1 (April 1980) oder 4:1 (November 1995) vom Platz. „Früher haben wir uns gesagt: Die Bayern kriegen hier sowieso eine Klatsche”, erinnert sich Bernd Hölzenbein, der heute noch als Vorstandsberater auftritt. Und Karl-Heinz Körbel, der aktuell die Fußballschule leitet, erinnert sich: „Die Bayern hatten schon die Hosen voll, wenn sie wussten, sie müssen nach Frankfurt.”

Mittlerweile haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Und für Trainer Armin Veh kommt der Branchenprimus zum ungünstigsten Zeitpunkt. „Diese Konstellation ist sensationell schlecht”, ahnt Veh, der wegen des 1:6-Auftakts in Berlin das Schlimmste befürchtet. „Wenn du verlierst und verlierst, können sich Dinge einschleichen, die glaubst du vorher gar nicht.”

Das Erreichen des Europapokals stellt aus seiner Perspektive Fluch und Segen zugleich dar. Nächsten Donnerstag steigt die erste Playoff-Partie zur Europa League in Aserbaidschans Hauptstadt Baku gegen Karabach Agdam. Die Euphorie ist groß. Darum versucht sich der Vorstand gerade am Spagat: Einerseits soll die Begeisterung in den nächsten Entwicklungsschritt münden. Andererseits appelliert Bruchhagen immer an den Realitätssinn. „Wir wollen ein fester Bestandteil der Bundesliga bleiben”, lautet einer seiner bodenständigen Lieblingssätze.

Interessant wird sein, wie sich die Beziehung des Vorstandschefs zum Cheftrainer noch entwickelt. Der streitbare Veh wird bei anhaltendem Misserfolg mehr Gegenwind spüren, zumal der 52-Jährige fast schon aufreizend oft polarisiert. Bei der Verpflichtung des neuen Medienchefs Oliver Forster legte er erfolgreich sein Veto ein, die geplatzten Verhandlungen mit Niklas Bendtner kommentierte er süffisant. Aus Eintracht Frankfurt wird immer mehr Eintracht Zankfurt. Vehs Systemwechsel von einem 4-2-3-1 zu einem 4-4-2 wird von vielen nicht verstanden.

Der Monat August, das hat der einflussreiche Vorstand Axel Hellmann vorausgesagt, wird „zur Bewährungsprobe – wir sind sofort im kalten Wasser und müssen schwimmen können”. Bei der ersten Prüfung in Berlin sind die Hessen kläglich abgesoffen.

Aber da trug der Tyrannosaurus Rex auch noch kein Eintracht-Trikot.

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