Einsatz von Manuel Neuer gegen Leverkusen für den FC Bayern entscheidet sich am Donnerstag

München - Reicht die Zeit für Manuel Neuer? Der FC Bayern München hofft, dass der neue Kapitän den Serienmeister schon im Saison-Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga anführen kann. Vier Monate nach dem Bruch des Mittelfußes beim Champions-League-K.o. gegen Real Madrid könnte der Nachfolger von Philipp Lahm am Freitag (20:30 Uhr, ZDF, Eurosport und im AZ-Liveticker) gegen Bayer Leverkusen sein Comeback feiern.
"Wenn der Kapitän da hinten im Tor steht, wäre das ein Pfund. Das würde uns Qualität und Sicherheit geben", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch bei der Präsentation eines neuen Sponsoring-Partners des deutschen Rekordmeisters (Ursapharm aus Saarbrücken). Der Vorstandschef berichtete von einem Plan, der im Idealfall vorsieht, dass Neuer am Abschlusstraining der Bayern-Profis am Donnerstag teilnimmt und dann auch am Abend darauf in der Münchner Arena beim Ernstfall auf dem Platz steht.
Ob der Wunsch in Erfüllung geht, ist offen und eher zweifelhaft. Trainer Carlo Ancelotti hatte bereits vor einer Woche angekündigt, zum Saisonstart betont vorsichtig mit Spielern umzugehen, die aus Verletzungspausen zurückkehren. "Wir wollen keine Risiken eingehen in den beiden Spielen vor der Länderspielpause", sagte Ancelotti.
Im Fall Neuer würde das heißen: Kein zu rasches Comeback, sondern Zeit lassen bis Anfang September, wenn die Saison für die Vereine so richtig Fahrt aufnimmt. Mitte September startet auch die Champions League wieder. Zudem hatte Ersatztorwart Sven Ulreich im Supercup gegen Dortmund und beim Pokalerfolg in Chemnitz Neuer gut vertreten.
Rummenigge sieht gute Vorzeichen für den Start gegen Bayer und die gesamte Saison. "Wir haben einen guten Kader. Wir haben einen guten Trainer. Und die verletzten Spieler kommen jetzt peu à peu zurück." Angesichts der Vorstellung des neuen Sponsoring-Partners in der Münchner Innenstadt, gegenüber des Rathauses, sagte Rummenigge mit Bezug auf mögliche Titelfeiern im Mai 2018: "Wir sind optimistisch, dass wir auf dem Rathausbalkon wieder präsent sein werden."
Auch Ancelotti glaubt an einen erfolgreichen Saisonauftakt gegen Leverkusen, obwohl die Vorbereitung "nicht einfach" gewesen sei, wie der Trainer am Mittwoch im vereinseigenen TV-Kanal sagte. Nach den jüngsten Siegen im Supercup und DFB-Pokal ist der Italiener aber positiv gestimmt. "Alles ist im Plan, unser Rhythmus in diesem Moment ist gut", sagte Ancelotti.
Boateng-Comeback am 3. Spieltag?
Auch bei Innenverteidiger Jérôme Boateng besteht Grund zur Hoffnung. Rummenigge hofft, dass er den Münchnern am 3. Spieltag Anfang September bei 1899 Hoffenheim wieder zur Verfügung steht. "Er ist einer der Kandidaten, die vielleicht nach der Länderspielpause wieder auf den Platz zurückkehren kann", sagte er: "Aber das Wichtigste bei Jérôme ist erstmal, dass er komplett gesund zurückkehrt. Wir müssen ihn ganz stabil auf den Platz bekommen."
Erst am Dienstag hatte Boateng selbst gesagt, "er sei voll im Soll". Boateng hatte wegen Oberschenkelproblemen weite Teile der Saisonvorbereitung verpasst, Neuer hatte im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid im April einen Mittelfußbruch erlitten und war seitdem nicht mehr einsatzfähig gewesen.
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