Eine Eins für Bayern: So ist der Stand bei Livakovic und Nübel

Kroatiens Torhüter Dominik Livakovic, einer der besten Keeper der WM, rückt beim FC Bayern in den Fokus. Er könnte Manuel Neuer ersetzen - und sogar beerben? Für Alexander Nübel hätte das Folgen.
von  Maximilian Koch
Er zählt zu den besten Torhütern der WM in Katar: Kroatiens Dominik Livakovic, der das Interesse des FC Bayern geweckt hat.
Er zählt zu den besten Torhütern der WM in Katar: Kroatiens Dominik Livakovic, der das Interesse des FC Bayern geweckt hat. © imago/Meng Yongmin/

München - Der Poker hat begonnen - und auf der Seite von Dominik Livakovic (27) hält man sich noch bedeckt.

Das Management des kroatischen Torhüters wollte die Gerüchte über einen möglichen Winterwechsel zum FC Bayern nicht kommentieren, auf AZ-Nachfrage hieß es am Dienstag, dass sich Livakovic zunächst voll auf das WM-Halbfinale gegen Argentinien konzentrieren wolle.

Bayern-Bosse finden Livakovic interessant

Nachvollziehbar. Und überhaupt: Jedes Wort zu viel könnte die Verhandlungen erschweren. Klar ist allerdings, dass die Münchner Livakovic interessant finden und ihm den Posten des verletzten Manuel Neuer (Unterschenkelbruch) zutrauen.

Sky berichtete darüber, dass die Verantwortlichen des FC Bayern bereits erste Gespräche mit dem Management des kroatischen WM-Helden aufgenommen hätten, der bei Dinamo Zagreb noch bis Ende Juni 2024 unter Vertrag steht. Sein Marktwert liegt aktuell bei 8,5 Millionen Euro, er wäre für die Münchner also vergleichsweise günstig zu bekommen.

Was Livakovic draufhat, konnte bei dieser WM jeder Fußballfan sehen: Er ist einer der Garanten für den Erfolg der kroatischen Nationalmannschaft. Vor allem im Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Brasilien sowie zuvor im Achtelfinale gegen Japan glänzte der Keeper. Das Duell mit Brasilien hatte Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn live im Stadion gesehen und sich somit persönlich ein Bild von Livakovic machen können.

Livakovic könnte Bayern  bei der Jagd nach drei Titeln helfen

Eine echte Eins für Bayern - Livakovic ist diese Rolle durchaus zuzutrauen. Er wäre auch in der Champions League spielberechtigt, obwohl er für Zagreb bereits in der Gruppenphase zum Einsatz kam. In sechs Partien kassierte Livakovic dabei elf Gegentore. Seit der Saison 2018/19 ist es erlaubt, Spieler für die K.o.-Phase der Champions League nachzumelden, die in der laufenden Saison bereits für einen anderen Verein in der Königsklasse aufliefen. Livakovic könnte Bayern also bei der Jagd nach drei Titeln helfen.

Wie aber würde es in der Saison 2023/24 weitergehen? Die Bayern-Bosse um Kahn kündigten bereits an, dass sie fest an Neuers Comeback nach dem Beinbruch glauben. "Er wird auch diese schwere Verletzung meistern und so stark wie zuvor auf den Platz zurückkehren", erklärte Kahn. Sportvorstand Hasan Salihamidzic meinte: "Er ist eine starke Persönlichkeit und wird zurückkommen. Ich wünsche ihm alles Gute, er kann sich auf den FC Bayern verlassen."

Nur: Würde sich Livakovic ab dem Sommer freiwillig hinter dem bald 37-jährigen Neuer auf die Bank setzen? All das sind Fragen, die nach dem WM-Turnier mit dem Keeper erörtert werden müssen. Zumal auch noch eine andere Lösung denkbar ist: die Rückkehr von Alexander Nübel (26) nach München.

Was passiert mit Nübel?

Es gibt nach AZ-Informationen inzwischen Kontakt zwischen Bayern und der AS Monaco, an den französischen Erstligisten ist Nübel noch bis Sommer ausgeliehen. Für einen Wechsel in diesem Winter wäre eine Ablösezahlung fällig. Doch auch Nübel muss sich erstmal überlegen, ob er als Lückenfüller für Neuer einspringen will.

Eine Livakovic-Verpflichtung würde für Nübel in jedem Fall das Ende seiner Bayern-Träume bedeuten. Es bleibt äußerst spannend in der Torhüterfrage beim FC Bayern.

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