Ein paar Wackler zu viel: So lief die Hinrunde für die Keeper des FC Bayern

München - Was die reine Bilanz angeht, hat der FC Bayern defensiv bislang eine gute Hinrunde absolviert. 13 Gegentore in 15 Partien sind es in der Bundesliga für die Münchner – macht Platz eins unter allen Teams. Im DFB-Pokal gab in drei Spielen einen Gegentreffer – der aber war folgenschwer beim 0:1 gegen Bayer Leverkusen und dem damit verbundenen Viertelfinal-Aus.
FC Bayern: Fehler bei Neuer häufen sich
Und in der Champions League hat Bayern in sechs Spielen acht Gegentore kassiert: Vier beim 1:4 gegen den FC Barcelona, zwei beim 9:2 gegen Dinamo Zagreb, eins beim 0:1 gegen Aston Villa und eins beim 5:1 gegen Schachtar Donezk. In der Königsklasse muss sich der Abwehrverbund um Torhüter Manuel Neuer noch einen Tick steigern, wenns was werden soll mit dem Finale dahoam am 31. Mai 2025. Im ersten Teil der AZ-Halbjahreszeugnisse sind Bayerns Torhüter dran.
MANUEL NEUER – NOTE 3
Der Kapitän erreicht nicht mehr konstant sein Weltklasseniveau früherer Tage, auch wenn er noch immer ein exzellenter Keeper ist. Nur: Die Fehler häufen sich. Etwa in der Champions League gegen Aston Villa oder beim Aus im DFB-Pokal gegen Leverkusen, als Neuer die Rote Karte sah. Ein paar Wackler zu viel. "Vielleicht hat er ein bisschen das Problem, dass man ihn immer mit seiner Glanzzeit vergleicht, zu der er allen anderen einfach zehn Schritte voraus war", sagte Ex-Bayern-Spielführer Philipp Lahm dem "Kicker".
FC Bayern will mit Neuer verlängern
Neuer habe das Torwartspiel auf ein neues Niveau gehoben, ergänzte Lahm: "Damals in seiner Prime war er mit weitem Abstand der weltbeste Torwart. Er ist älter geworden und war ein Jahr verletzt, das darf man nicht vergessen." Deshalb dürfe man Neuer nicht immer mit seiner besten Zeit vergleichen, "sondern die Frage stellen: Bringt er seine Leistung? Und ja, das tut er beim FC Bayern. Deswegen steht er auch im Tor."
Aus diesem Grund wollen die Münchner Neuers auslaufenden Vertrag verlängern – wohl bis 2026. Dann könnte die Ära eines neuen Torhüters beginnen. Bei Alexander Nübel (derzeit an Stuttgart verliehen) sind sich die Bosse nicht zu hundert Prozent sicher, ob er dieser großen Aufgabe gewachsen ist.

Trotz guter Paraden: Peretz fehlt die Spielpraxis
DANIEL PERETZ – NOTE 3
Israels Nationaltorhüter rückte nach Neuers Rippenverletzung in den Fokus. Peretz stand insgesamt fünfmal für Bayern auf dem Platz, kassierte dabei sieben Gegentore. Er zeigte gute Paraden, aber teilweise auch Schwächen mit dem Ball am Fuß. Der 24-Jährige muss noch stabiler werden, ihm fehlt ein wenig die Spielpraxis. Denkbar, dass er im Sommer verliehen wird, wenn Neuer und Sven Ulreich ihre Verträge verlängern sollten.
SVEN ULREICH – NOTE 3
Neuers langjähriger Stellvertreter verpasste einige Partien "aus persönlichen Gründen", wie der Klub offiziell mitteilte. Peretz rückte in dieser Zeit auf als Nummer zwei. Ulreich stand in der Bundesliga beim 5:0 in Bremen 90 Minuten zwischen den Pfosten - und in der Champions League beim 9:2 gegen Zagreb. Er agierte wie gewohnt souverän. Unklar ist seine Zukunft: Ulreichs Vertrag läuft am Saisonende aus.