Ein Halali, ein Signal: Bayern als Jäger des Jahres

Nach der alles andere als geruhsamen Winterpause kommt der ersten Partie besondere Bedeutung zu: Beim VfL Wolfsburg will der FC Bayern den Rückstand zur Spitze verringern.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Da geht's lang: Arjen Robben brennt nach der Reha auf seinen Einsatz.
dapd Da geht's lang: Arjen Robben brennt nach der Reha auf seinen Einsatz.

Nach der alles andere als geruhsamen Winterpause kommt der ersten Partie besondere Bedeutung zu: Beim VfL Wolfsburg will der FC Bayern den Rückstand zur Spitze verringern.

MÜNCHEN Nie war die Winterpause so kurz, und doch ist viel passiert beim Rekordmeister. Wenn der FC Bayern beim seit sieben Spielen sieglosen Tabellendreizehnten VfL Wolfsburg (Liveticker ab 15.30 Uhr auf abendzeitung.de) zum Rückrunden-Halali bläst, haben sich die Titel-Konkurrenten aus Dortmund und Leverkusen schon gegenseitig Punkte abgenommen. Das Wolfsburg-Spiel wird Signalwirkung haben: positiv wie vergangene Saison beim sensationellen Robben-Einstand (zwei Tore) oder negativ wie beim 1:5, das die Ära Klinsmann beenden sollte. Die Partie ist zudem für einige Bayern-Akteure von besonderer Brisanz. Ein Überblick:

Der Neue in der Kiste: Er wird nicht mal den kleinen Finger rühren können, ohne begutachtet zu werden: Thomas Kraft , die neue Nummer eins, hat am Samstagnachmittag seinen ersten Termin beim Bundesliga-TÜV. Trainer Louis van Gaal nimmt nach Müller, Badstuber, Contento und Alaba mit Kraft den nächsten Junior in die Verantwortung, auch wenn der Vorstand samt Sportdirektor längst schon am Transfer der nationalen Nummer eins bastelt. An Thomas Krafts Können zwischen den Pfosten zweifelt kaum jemand; für ihn sind die nächsten Partien vor allem Nervenproben.

Die junge Mitte: Breno/Badstuber. Muss man sich erst mal dran gewöhnen, an die neue Innenverteidigung. Martin Demichelis ist zum FC Malaga geflüchtet, Daniel van Buyten, zuletzt noch Abwehrchef und auch im Angriff für so manchen Treffer gut, ist nur noch Bankdrücker. Während Holger Badstuber schon im ersten Profi-Jahr konstant sein beträchtliches Potenzial zeigte, steht dies bei Breno immer noch aus. In drei Jahren brachte er es auf nur 871 Bundesliga-Minuten im Bayern-Dress - darunter übrigens ein paar besonders bittere Minuten beim 1:5 in Wolfsburg. Nur gut, dass Dzeko weg ist.

Der Käptn auf Abruf: Ausgerechnet in Wolfsburg wird ein wohl recht trotziger Mark van Bommel den FCB aufs Feld führen. Für ihn geriet die Winterpause besonders bitter, wurde ihm doch unmissverständlich klar gemacht, dass er bei seinem Lieblingsverein keine Zukunft hat. Und beinahe hätte diese Zukunft in Wolfsburg begonnen. Dazu kommt es nun noch nicht, doch was bis zum Ende der Transferperiode geschieht, lässt der Holländer offen. Als „lame duck“ kann man sich den „aggressive leader“ jedoch nur schwer vorstellen.

Der Ungeduldige: Sie werden ihm die Trainingshose mit Sekundenkleber präparieren müssen, denn dass Arjen Robben gemütlich auf der Reservebank Platz nimmt und entspannt das Geschehen verfolgt, ist so wahrscheinlich wie Schatten in Katar. Robben brennt, ist nach einem halben Jahr Reha die Ungeduld in Person. Hamit Altintop, der Platzhalter auf der rechten Angriffsseite, wird wohl öfter zur Bank schauen, ob der Holländer schon mit den Hufen scharrt.

Die Allzweckwaffe: Der Einkauf von Luiz Gustavo brachte gehörig Bewegung in den Kader, weil er vielseitig verwendbar ist und somit Konkurrent von van Bommel, Tymoshchuk, Ottl, Contento, Pranjic, Breno, Badstuber und van Buyten. Der junge Brasilianer brachte aus Hoffenheim vier gelbe Karten mit, wird aber in Wolfsburg wohl noch nicht in der Startelf stehen.

Der Unbeirrbare: Louis van Gaal weiß um das Risiko des Wechsels von Butt auf Kraft: „Falls es schiefgeht, bin ich schuld. Aber wenn sie dann einen sehr guten Trainer entlassen wollen, ist das ihre Sache." Will sagen: ’Ich habe hier schon ganz andere Situationen gemeistert.’ Das öffentliche Donnerwetter der Bayern-Bosse blieb in der Causa Kraft diesmal aus. Ego-Shooter van Gaal hält Kurs.

Na dann: Fröhliches Jagen!

Thomas Becker

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.