"Ein cooler Bursche": Carlo verzückt den FC Bayern

Carlo Ancelotti lässt beim Debüt in Lippstadt Nähe zu den Fans zu. Seine entspannte Art kommt beim FC Bayern gut an: „Wir haben einen wunderbaren Trainer geholt“, schwärmt Boss Rummenigge.
von  M. Koch
Erst ein Shakehands, dann ein gemeinsames Foto: Bayern-Trainer Carlo Ancelotti (l.) und Lippstadt-Coach Stefan Fröhlich.
Erst ein Shakehands, dann ein gemeinsames Foto: Bayern-Trainer Carlo Ancelotti (l.) und Lippstadt-Coach Stefan Fröhlich. © sampics/augenklick

Lippstadt, München - Als es vorbei war, dieses erste Spiel unter Carlo Ancelotti, kam es vor der Trainerbank des FC Bayern zu einer ungewöhnlichen Szene. Stefan Fröhlich, der Coach des SV Lippstadt 08, reichte dem Italiener die Hand, gratulierte ihm zum Sieg – und bat dann um ein gemeinsames Foto. Ancelotti, ganz entspannt, erfüllte Fröhlich den Wunsch. Bei Carlo werden selbst die gegnerischen Trainer zu Fans. „Die erste Halbzeit war gut. Danach wollte ich kein Risiko bei den Spielern eingehen“, sagte Ancelotti nach dem 4:3-Sieg bei Oberligist Lippstadt gegenüber Sport1: „Das sind Spiele, in denen wir unsere Form testen.“

Sportlich hatte die Partie kaum Aussagekraft, weil der Italiener nur in der ersten Halbzeit auf etablierte Stars wie den verletzt ausgewechselten Arjen Robben, Franck Ribéry, Xabi Alonso, Philipp Lahm oder Javi Martínez setzte. Anschließend gab er der Jugend eine Chance. Fast hätte Lippstadt noch den Ausgleich geschafft.

Carlo Ancelotti ist beim FC Bayern angekommen

Viel wichtiger war aber die Botschaft, die von diesem Spiel ausging: Ancelotti ist beim FC Bayern angekommen – und die Bayern haben ihren neuen Trainer schon lieb gewonnen. „Er ist ein cooler Bursche, sehr menschlich mit einem großen Herz. Wir haben einen wunderbaren Trainer geholt“, schwärmte Klubboss Karl-Heinz Rummenigge, der aus Lippstadt stammt. Geduldig erfüllte Ancelotti nach der Partie Autogramm- und Selfiewünsche.

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Carlos Art kommt an – auch im Team. Torhüter Sven Ulreich wies auf den Unterschied zu Vorgänger Pep Guardiola hin, der in seiner Anfangszeit vor allem auf Taktik Wert gelegt habe. Bei Ancelotti steht erstmal das Kennenlernen im Vordergrund, der Kontakt, nicht unbedingt Laufwege. „Carlos lockerer Umgang tut uns gut“, sagte Ulreich. Auch Philipp Lahm gefällt die Arbeit mit dem neuen Coach, er sei im Training „sehr engagiert“. Für den Kapitän ist klar, dass die Bayern auch in der kommenden Saison nach drei Titeln streben. „Wir haben uns gut verstärkt und wieder eine super Mannschaft“, sagte Lahm. Neben der fest eingeplanten Meisterschaft gebe es noch „zwei andere schöne Finalspiele“.

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Auch Ancelotti, der das Spiel während seiner ersten 90 Bayern-Minuten ruhig an der Seitenlinie beobachtete – ganz anders als Guardiola –, glaubt an eine gute Spielzeit: „Wir haben ein fantastisches Team. Wenn wir gut arbeiten, werden wir Erfolg haben“, sagte er. Schon am Mittwoch (20.30 Uhr, ZDF) gibt es dann in der Allianz Arena das Duell mit Guardiola und Manchester City. Diesmal wohl ohne Fotowünsche eines Trainers

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