Eher Niete als "Glückslos": FC Bayern nach Villarreal-Pleite selbstkritisch

Villarreal/München - Glückslos? Von wegen! Der FC Bayern liefert im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Villarreal eine enttäuschende Leistung ab und muss sich eingestehen: So wird das nichts mit dem Traum-Halbfinale gegen Jürgen Klopp und den FC Liverpool.
Im mit knapp über 23.000 Zuschauern ausverkauften Estadio de la Cerámica taten sich die Münchner von Beginn an schwer mit dem amtierenden Europa-League-Sieger, der im Achtelfinale bereits Juventus Turin rausgekegelt hatte. Hinten immer wieder anfällig, im Mittelfeld zu unkreativ und vorne komplett ungefährlich – am Ende waren die Münchner mit der 0:1-Niederlage sogar noch gut bedient.
Niederlage beim FC Villarreal: FC Bayern lässt zahlreiche Chancen zu
"Es war verdient, dass wir verloren haben. Wir waren heute nicht gut", konstatierte auch Trainer Julian Nagelsmann, der noch vor der Partie vor dem "Gelben U-Boot" gewarnt hatte, nach Abpfiff bei "DAZN": "In der ersten Halbzeit hatten wir beim Verteidigen nicht die nötige Power, hatten keinen richtigen Ballgewinn und auch keine Torchancen."
Nach dem Seitenwechsel habe seine Mannschaft zwar offensiver agiert, dabei phasenweise aber jegliche Kontrolle über das Spiel verloren. "Irgendwann wurde es dann Harakiri von uns. Wir hatten leichte Ballverluste und Glück bei der Situation mit Manu (Kapitän Manuel Neuer, Anm. d. Red.), auch sonst waren noch zwei, drei Dinger dabei", so der 34-Jährige weiter.
Bei Bayern-Pleite gegen FC Villarreal: Selbst Manuel Neuer leistet sich bösen Patzer
Worauf Nagelsmann anspielte: In der 62. Minute eilte der Bayern-Kapitän einmal mehr weit aus seinem Kasten heraus, um einen Gegenangriff zu unterbinden. Beim darauffolgenden Versuch einer Verlagerung auf den linken Flügel landete der Ball aber bei Villarreal-Torjäger Gerard Moreno, der das verwaiste Tor mit seinem Distanzschuss aus der eigenen Hälfte nur knapp verfehlte. Es war nur eine von mehreren brandgefährlichen Situationen, in denen die Bayern einer höheren Niederlage entgingen.
Wir haben verloren, den Schuh ziehen wir uns auch an. Es war in allen Belangen nicht das, was wir zeigen wollen.
"Wenn es blöd läuft, hätte es sicher auch noch höher ausgehen können", meinte auch Thomas Müller, der selbst überhaupt nicht ins Spiel finden sollte (AZ-Note 5): "Wir haben verloren, den Schuh ziehen wir uns auch an. Es war in allen Belangen nicht das, was wir zeigen wollen." Insgesamt sei die Niederlage für den Rekordmeister "natürlich absolut außerplanmäßig" gewesen.
Müller: Villarreal "kein Gegner, über den man locker drüberspazieren kann"
Wie schon im Achtelfinale, als die Bayern nach einem 1:1 im Hinspiel bei RB Salzburg ums Weiterkommen bangen mussten, kommt es nun also erneut aufs Rückspiel an. "Wir müssen uns jetzt aufrappeln und wissen, was zu tun ist", sagte Müller mit Blick auf das zweite Aufeinandertreffen am kommenden Dienstag (21 Uhr, Amazon Prime und im AZ-Liveticker): "Heute hat man aber gesehen, das Villarreal kein Gegner ist, über den man mal eben so locker drüberspazieren kann, wie es im Vorfeld von den Medien spekuliert wurde."
Recht hat er. Von einem Glückslos war das "Gelbe U-Boot" am Mittwochabend tatsächlich weit entfernt...
