Egoismus-Vorwurf gegen Bayern-Star Arjen Robben

Arjen Robben erzielt beim 4:0 gegen Stuttgart einen Treffer, lässt aber weitere Chancen ungenutzt. Die Mitspieler sind sauer, ein Ex-Nationalspieler wirft Robben Egoismus vor.
von  M.Koch
Seine Mitspieler zu selten bedient? Arjen Robben traf gegen Stuttgart einmal - Chancen hatte er mehrere.
Seine Mitspieler zu selten bedient? Arjen Robben traf gegen Stuttgart einmal - Chancen hatte er mehrere. © dpa

München – Zum Skandal taugten diese beiden Szenen aus der zweiten Halbzeit nicht. Zumindest sah das Arjen Robben so. "So ist Fußball. Wir müssen kritisch bleiben miteinander, dieser Ehrgeiz ist gut."

Was der Niederländer meinte: Zweimal hatte er beim 4:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart selbst im Strafraum den Abschluss gesucht, statt seine Kollegen anzuspielen (52. und 71. Minute). Zweimal verfehlte Robben das Tor knapp. Und zweimal regten sich seine freistehenden Mitspieler in der Mitte auf, dass sie von Robben übersehen wurden.

 

"Lewandowski wird zurecht sauer sein"

 

Besonders Robert Lewandowski konnte seinen Ärger nicht verbergen, er motzte wild gestikulierend in Richtung des Niederländers. Robben aber wollte später nichts von einem Streit wissen. "Es gab in der ersten Halbzeit auch ein paar Situationen, wo Robert hätte spielen können. Das ist kein Problem."

Thema erledigt also? Nicht alle sahen das so entspannt wie der 31-Jährige. Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger erkannte im Gespräch mit "Bayern 1" sogar einen "Rückfall in alte Zeiten". Er sagte: "Lewandowski wird zurecht sauer sein."

Der Pole äußerte sich nach der Partie nicht, auf dem Platz hatten sich Robben, der in der Vergangenheit immer wieder mit Egoismus-Vorwürfen konfrontiert wurde, und Lewandowski im Anschluss an diese Szenen aber nur noch wenig zu sagen.

Robben betonte, dass er sich selbst am meisten über die vergebenen Chancen ärgere: "Ich bin schon ehrgeizig und will die nutzen. Es immer besser, wenn du zwei oder drei Tore machst und nicht nur eins." In der elften Minute hatte Robben nach Vorlage von Douglas Costa das 1:0 erzielt. Insgesamt feuerte der Niederländer neun Torschüsse ab, gewann 83 Prozent seiner Zweikämpfe. Ein starker Auftritt - wären da nur nicht diese beiden Szenen gewesen. Robben erklärte seinen Tordrang abschließend mit der großen Motivation innerhalb des Bayern-Teams: "Ich glaube, jeder ist stolz, dass er Teil dieser Mannschaft ist." Das war dann doch noch versöhnlich.

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