Egal ob er kommt oder nicht: Warum Erling Haaland den FC Bayern viel Geld kosten wird

München/Dortmund - Nur wenige Themen waren in Fußball-Deutschland in den vergangenen Monaten so präsent wie die Zukunft von Erling Haaland. Der bullige Angreifer von Borussia Dortmund, eine der Hauptattraktionen der Bundesliga, darf den Klub im Sommer dank einer Ausstiegsklausel für 75 Millionen Euro verlassen.
So gut wie jeder europäische Spitzenklub ist mittlerweile mit dem norwegischen Ausnahmestürmer in Verbindung gebracht worden, auch der FC Bayern hat ihn im Blick. Der Rekordmeister dürfte allerdings nur Außenseiterchancen auf eine Verpflichtung des 21-Jährigen haben - schließlich ist es bei Haaland mit der Ablöse von 75 Millionen Euro längst nicht getan.
Bericht: Gesamtpaket für Haaland beläuft sich auf 335 Millionen Euro
Im Gegenteil: Wie die "Bild" berichtet, würde sich das Gesamtpaket bei einer Verpflichtung des Torjägers auf unglaubliche 335 Millionen Euro belaufen. Demnach fordert der 21-Jährige von seinem neuen Arbeitgeber ein jährliches Gehalt von 40 Millionen Euro, was hochgerechnet auf einen Fünfjahresvertrag 200 Millionen Euro bedeuten würde. Zusätzliche Prämien für Titelgewinne oder individuelle Auszeichnungen, wie sie in Verträgen von Top-Spielern Usus sind, kämen dann noch obendrauf.
Bei den Zahlen hatte ich ein Schleudertrauma, da bin ich ohnmächtig geworden.
Zudem soll Haalands Vater Alf-Inge dem Bericht zufolge für die Unterschrift seines Sohnes einen Bonus von rund 30 Millionen Euro verlangen, darüber hinaus wäre für Star-Berater Mino Raiola noch eine Provision von 40 Millionen Euro fällig. "Bei den Zahlen hatte ich ein Schleudertrauma, da bin ich ohnmächtig geworden", scherzte BVB-Berater Matthias Sammer am Mittwoch bei "Amazon Prime", als er auf die gehandelten Summen angesprochen wurde.
Schwindelerregende Zahlen bei Haaland: Lewandowski soll verlängern
Dass die Bayern, die aufgrund der Corona-Krise einen Sparkurs fahren, ein derartiges Paket stemmen können und vor allem wollen, scheint ziemlich unwahrscheinlich. Ohnehin gilt Manchester City als großer Favorit auf eine Verpflichtung des Norwegers, der in dieser Saison trotz mehrerer Verletzungen wettbewerbsübergreifend auf eine starke Quote von 23 Toren und sechs Vorlagen in 22 Spielen kommt.
Tatsächlich besteht bei den Bayern auch kein akuter Handlungsbedarf, schließlich ist man mit Robert Lewandowski im Sturmzentrum bestens aufgestellt. Der zweimalige Fifa-Weltfußballer befindet sich mit 33 Jahren auf dem Zenit seiner Leistungsfähigkeit, im Frühjahr wollen die Verantwortlichen Gespräche über eine Verlängerung seines 2023 auslaufenden Vertrags aufnehmen.
Wenn Haaland wechselt, kann Lewandowski höher pokern
Allzu lange sollten sich die Bosse des Rekordmeisters allerdings nicht Zeit lassen - ein Wechsel von Haaland würde nämlich ihre Verhandlungsposition im Gehaltspoker mit Lewandowski schwächen. Sobald ein Transfer des BVB-Stürmers zu einem anderen Klub fix ist, ist er vom Markt und den Bayern geht ein gewichtiges Druckmittel verloren. Einen anderen adäquaten Lewy-Nachfolger zu finden, der sowohl qualitativ als auch preislich ins Profil passt, wäre schwierig bis unmöglich.
Lewandowskis berüchtigter Berater Pini Zahavi, mit dem die Bosse des Rekordmeisters schon in den Verhandlungen mit David Alaba schlechte Erfahrungen gemacht haben, wird sich dessen durchaus bewusst sein und sollte in dem Falle den Preis für seinen Klienten nochmal ein Stück nach oben treiben.
Die Verantwortlichen um Vorstandsboss Oliver Kahn dürften in diesen Wochen also weiter genau beobachten, wie sich die Causa Haaland weiter entwickelt. Es ist ein Thema, das Fußball-Deutschland noch länger beschäftigen wird.