Effenberg warnt Nagelsmann: Der Bayern-Trainer bleibt gelassen

Ein Sieg ist für den FC Bayern am Freitagabend fast schon Pflicht. Stefan Effenberg sieht Trainer Julian Nagelsmann gehörig unter Druck – der lässt die teils herbe Kritik allerdings nicht so sehr an sich heran.
von  AZ/dpa
Gelingt Julian Nagelsmann und seinen Bayern der Befreiungsschlag gegen Leverkusen?
Gelingt Julian Nagelsmann und seinen Bayern der Befreiungsschlag gegen Leverkusen? © dpa/Marius Becker

München - Vier Liga-Spiele in Folge ohne Sieg, zuletzt eine Niederlage gegen Augsburg: Die Bayern kriselten vor der Länderspielpause vor sich hin. Aktuell steht der Serien-Meister nur auf Tabellenplatz fünf, der Rückstand auf Spitzenreiter Union Berlin beträgt fünf Zähler.

Nun geht der Liga-Alltag wieder los, am Freitagabend eröffnen die Münchner den achten Spieltag daheim gegen Bayer Leverkusen (20.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker).

Effenberg: "Nagelsmann sollte die Situation nicht unterschätzen"

Der frühere Nationalspieler und Bayern-Profi Stefan Effenberg sieht Trainer Julian Nagelsmann weiterhin in einer schwierigen Situation. Vor dem Spiel gegen Leverkusen schreibt der 54-Jährige in seiner "T-Online"-Kolumne: "Er sollte die Situation nicht unterschätzen. Drei Punkte aus vier Spielen – das darfst du dir bei dem Klub nicht oft erlauben."

Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg.
Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg. © Guido Kirchner/dpa/Archivbild

Die Partien gegen Leverkusen und am 8. Oktober bei Borussia Dortmund seien richtungweisend. "Eine schwierige Aufgabe und die größte Herausforderung für Nagelsmann, seitdem er in München ist. Spätestens jetzt weiß er, wo er da Trainer ist", schreibt Effenberg weiter. In München herrsche "ein anderer Druck als in Hoffenheim oder Leipzig – und den spürt Julian Nagelsmann momentan auch".

Nagelsmann: Überzogene Kritik lässt er nicht an sich heran

An der Nachtruhe von Nagelsmann hat die aktuelle Krise allerdings nichts geändert. "Ich schlafe identisch wie die Wochen davor auch", erklärte der 35-Jährige bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

Nach der 0:1-Pleite beim FC Augsburg hagelte es Kritik für die Bayern und Nagelsmann. Generell nehme er sich "jede Kritik zu Herzen", sagte der Bayern-Coach. Wenn sie dann überzogen sei, lasse er sie nicht so sehr an sich heran. "Fußball ist für mich ein ganz wichtiger Teil und eine Leidenschaft, aber ich definiere mich nicht als Mensch oder mein Lebensglück darüber", sagte Nagelsmann. Er versuche den nötigen Abstand zu haben.

Der Zauber der ersten Saison-Wochen ist verflogen. Nun ist Nagelsmann gefordert, die Schwächephase zu beenden. Man habe die Spielzeit super angefangen, zuletzt habe es ein bisschen gehapert, sagte Präsident Herbert Hainer. Nagelsmann sei von Vorstandschef Oliver Kahn, Sportvorstand Hasan Salihamidzic und ihm der Rücken gestärkt worden. "Intern gibt es überhaupt keinen Druck zusätzlich", sagte Hainer.

Die Bosse nahmen zuletzt die Stars in die Verantwortung. Und auch Nagelsmann sieht sich nicht alleine in der Pflicht. "Ich weiß, dass ich sehr viel für den Job investiere. Ich bin nicht für alles alleine verantwortlich, genau wie die Spieler. Es ist ein Teamsport, das wird es auch Freitagabend sein", sagte der bis 2026 an den Klub gebundene Coach.

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