Effenberg: „Ich dachte, der Pokal sei viel schwerer"

Vor zehn Jahren gewann Stefan Effenberg als Kapitän mit dem FC Bayern die Champions League. Auf fcbayern.de spricht er über:  
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Kapitän Stefan Effenberg und Matchwinner Oliver Kahn mit dem Champions-League-Pokal.
augenklick Kapitän Stefan Effenberg und Matchwinner Oliver Kahn mit dem Champions-League-Pokal.

Vor zehn Jahren gewann Stefan Effenberg als Kapitän mit dem FC Bayern die Champions League. Auf fcbayern.de spricht er über:

Die Stimmung vor dem Spiel: „Eigentlich waren wir uns klar, dass wir gewinnen. Diese Überzeugung muss man auch haben, sonst hat man zitternde Knie beim Einlaufen. Wir waren alle optimistisch, aber nicht so wie die breite Öffentlichkeit, die uns gegen Valencia zum klaren Favoriten gemacht hat. Aber so klar war das für uns nicht, Valencia stand schon zum zweiten Mal in Folge im Finale.“

Das verlorene Finale 1999: "Wir hatten ja schon eine Hand am Pokal. Danach haben wir uns zusammengesetzt und gesagt: Wir müssen das schaffen! Wir haben die Qualität. Und wir hatten auch genau die Typen dafür, die wollen, die gesagt haben: Jetzt erst recht!"

Beckenbauers Wutrede nach dem 0:3 gegen Lyon: „Ab und zu braucht man schon mal einen Tritt in den Allerwertesten, aber diese Worte haben uns damals schon sehr gewurmt. Wir hätten am liebsten schon während der Rede den Saal verlassen und sind danach alle geschlossen aufgestanden. Nach der Rückkehr aus Lyon haben wir uns mannschaftsintern in der Kabine an der Säbener Straße zusammengesetzt, ohne Trainer und Betreuer, und haben darüber gesprochen. Beckenbauer hin, Beckenbauer her, mit diesen Worten hatte ich schon meine Probleme. Wir waren alle der Meinung, dass wir das nicht verdient hatten. Also haben wir uns geschworen, darauf die passende Antwort zu geben. Es war meine klare Ansage an die Mannschaft, alle Kritiker zum Schweigen zu bringen. Ich habe noch in der Kabine in Mailand damals zu ihm gesagt: 120 Minuten marschieren und noch die Nerven behalten im Elfmeterschießen - nicht so schlecht für eine Altherrentruppe, oder!? Er hat mir dann sein 'Du' angeboten. Damit war die Sache erledigt"

Die Sieger-Mannschaft: „Wir waren eine überragende Mannschaft mit überragenden Typen. Aber unsere größte Starke war vielleicht, dass die Jungs, die nicht zur Stammelf gehörten und hinten dran standen, ruhig geblieben sind. Wir hatten eine unglaubliche Harmonie, die so für einen Verein wie den FC Bayern mit Sicherheit nahezu einmalig gewesen ist. Und wir hatten mit Ottmar Hitzfeld einen genialen Trainer.“

Die Übergabe des Pokals: „Ich dachte, der Pokal sei viel schwerer und habe ihn mir beim Hochreißen erst mal an den Kopf gehauen (lacht). Das war zweifelsohne der Höhepunkt meiner Karriere. Stolz war ich auch auf den Pokalsieg 1995 mit Borussia Mönchengladbach und die drei Meisterschaften in Folge von 1999 bis 2001 mit den Bayern. Aber auf diesen Triumph hat der ganze Verein lange warten müssen: 25 Jahre, ein Vierteljahrhundert! Man hat gespürt, wie wichtig dieser Erfolg für den ganzen FC Bayern und seine vielen Fans war. Das hat mich ganz stolz gemacht, das hat auch alle anderen stolz gemacht, dass uns dieser große Wurf gelungen ist und wir Geschichte geschrieben haben. Und wir wussten, dass wir es nach den Jahren zuvor einfach auch verdient hatten.“

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