Eberl deutet Top-Trainer an: Ist der FC Bayern jetzt an einem ganz großen Fisch dran?

München - Wer den Schaden hat, sorgt offenbar gerne aktiv für den Spott.
Und so berichtete Max Eberl nach dem 1:3 des FC Bayern beim VfB Stuttgart, er habe Pressesprecher Dieter Nickles vor dem Spiel gefragt, er soll ihm "bitte alle Vertragsverlängerungen der letzten 48 Stunden" mitteilen. Den Grund nannte Eberl schmunzelnd: "Die Trainer haben ja dann alle abgesagt bei uns."
Eberl nach Tuchel-Aus in der Bringschuld
Nun ja, gespottet wurde in den letzten Wochen eher über den FC Bayern - und die unglückliche Trainersuche des mindestens unglücklichen Sportvorstands Eberl, der seinen Job zum 1. März antrat. Da war das Kind, Trainer Thomas Tuchel, schon längst in den Brunnen gefallen, also vorzeitig aussortiert worden. Gestutzt, aber an der langen Leine, um die Saison noch versöhnlich zu Ende zu bringen. "Ich hatte da nullkommanull Einfluss drauf", betonte Eberl erneut ausdrücklich, "ich wurde nicht gefragt, was auch okay ist."
Der 50-Jährige ist nun in der Bringschuld. Die Aufgabe wird von Absage (Xabi Alonso) zu Absage (Julian Nagelsmann) bis zur laut Eberl "überraschenden" Absage (Ralf Rangnick) schwieriger. "Bei der Partnerwahl müssen zwei zusagen. Wenn nur einer will, und der andere nicht, dann ist das so", erklärte Eberl.
Hilft nun nur noch Speed-Dating? Tindert sich Bayern zum neuen Trainer? "Bei null fangen wir Gott sei Dank nicht an", versicherte Eberl und wurde konkreter. Erstens: "Wir werden nicht einen nehmen, der irgendwo frei ist und sich anmeldet, sondern wollen einen finden, der für Bayern München in den nächsten Jahren arbeiten kann." Die "Prämisse ist mittel- bis langfristig", bekräftigte Eberl am Sonntag bei "Bild TV".
Keine Interimslösung für FC Bayern, kein aktuell freier Kandidat
Heißt: Keine Interimslösung für ein Übergangsjahr bis man erneut Alonso oder Stuttgarts Sebastian Hoeneß ins Visier nimmt. Zweitens: Kein aktuell freier Coach wie Ex-Bundestrainer Hansi Flick, auch nicht Zinedine Zidane oder Julen Lopetegui.
Schließlich tätigte Eberl, als Aktiver einst Verteidiger und nun in die Defensive gedrängt, eine mutige, offensive Aussage: "Ich habe ja auch schon einiges erleben dürfen. Im Leben ist es ja manchmal überraschend. Dann gehen Türen zu und du bist maßlos enttäuscht, du wachst am nächsten Morgen auf und hast eigentlich Angst, aufzuwachen."

Bezieht sich auf Rangnick, den einvernehmlichen Kandidaten der Münchner Chefetage und des allmächtigen Bosses vom Tegernsee.
Und Eberl meinte weiter: "Auf einmal gehen Türen auf, wo du gedacht hast vor drei Wochen, die sind unmöglich." Mit einem Lächeln, das triumphale Züge trug, fügte er gegenüber den rätselnden Reportern hinzu: "So, damit lass ich euch jetzt alleine." Hört, hört.
Eberl und die "dicken Fische": Klopp oder Ancelotti wohl eher unwahrscheinlich
Sich plötzlich (wieder) öffnende Türen können nur bedeuten: Der Kandidat ist unter Vertrag. Kann nicht. Darf nicht. Und plötzlich signalisiert dieser Mister X den Bayern, es gäbe eine Chance. Die zuletzt gehandelten Roberto De Zerbi (Brighton & Hove Albion) sowie Roger Schmidt (Benfica Lissabon) haben sich jüngst zu ihren Vereinen bekannt. Nach dem Kandidaten-Dilemma der letzten Wochen wären sie auch eine kleine Lösung, ein Mister XY, gewesen. Können sich die blamierten Bayern-Bosse das in dieser vertrackten Situation erlauben?
Eberl suggerierte ja, man habe einen ganz dicken Fisch an der Angel.
Wer das sein könnte? Jürgen Klopp? Doch dessen Ankündigung, nach fast neun Jahren beim FC Liverpool pausieren zu wollen, ist nicht einfach so dahingesagt. Carlo Ancelotti? Mit Real Madrid in einer Traum-Ehe, die Beziehung zum Ex in München war 2017 ja gescheitert.
Kommt es zum Mega-Comeback von Pep Guardiola?
Bliebe nur: Pep Guardiola. Die Rückkehr nach seiner ersten Amtszeit in München (2013 bis 2016) wäre ein echter Coup, der weltweite Wow-Effekt wäre Eberl und den Bossen sicher. Das britische Portal "The Athletic" schrieb, dass Guardiola seinen Trainerposten bei Manchester City diesen Sommer nach acht Jahren und dem vierten Meistertitel in Serie freiwillig räumen könnte. Laut "Daily Mirror" will der 53-Jährige seinen Vertrag über 2025 hinaus ohnehin nicht verlängern.

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