Dürnberger: Angst vor den Engländern

Bernd Dürnberger war bei allen drei Triumphen der Bayern im Landesmeister-Pokal dabei. Hier erinnert er sich an das Finale 1975 gegen Leeds und die Wut der englischen Fans
Thomas Becker |
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Hoch den Pott! Bernd Dürnberger und Mitspieler drehen nach dem Sieg 1975 in Paris eine Ehrenrunde.
imago Hoch den Pott! Bernd Dürnberger und Mitspieler drehen nach dem Sieg 1975 in Paris eine Ehrenrunde.

AZ: Herr Dürnberger, Sie gehören auch zu den Glücklichen, die mit dem FC Bayern den Landesmeister-Pokal drei Mal hintereinander gewonnen haben. Wie haben Sie den Sieg 1975 gegen Leeds United im Pariser Prinzenparkstadion erlebt?

BERND DÜRNBERGER: In dieser Saison hatten wir in der Meisterschaft große Probleme, hatten einen miserablen Start und sind dann im Mittelfeld rumgeeiert. Im Europapokal haben wir aber doch recht gute Spiele abgeliefert und es bis ins Finale gegen Leeds geschafft. In der ersten Halbzeit haben wir da ganz schön Glück gehabt. Das war richtiger Einbahnstraßenfußball. Mit einem Konter haben wird dann in der zweiten Hälfte durch Bulle Roth das 1:0 gemacht und kurz darauf noch das 2:0 durch den Gerd Müller.

Können Sie sich noch an Ihre Gegenspieler erinnern? Da waren ja schon ein paar ordentliche Kanten dabei: Billy Bremner, Terry Yorath – wilde Zeiten, oder?

Sowieso! Diese Engländer! Ich hab’ linker Verteidiger gespielt, gegen den Peter Lorimer. Damals wurde ja noch mehr oder weniger Mann gegen Mann gespielt, und da ging’s schon ganz schön zur Sache. Und zum Schluss gab’s ja noch diese Ausschreitungen. Die englischen Fans haben ja das halbe Stadion auseinander genommen: Sitze rausgerissen und aufs Spielfeld geschleudert. Da hatten wir schon ein bisschen Angst.

Haben Sie unten auf dem Rasen etwas abbekommen?

Nein, zum Glück nicht. Es ist alles gut ausgegangen.

Nach Udo Lattek 1973/74 hieß der Trainer dann ein Jahr später Dettmar Cramer – war das eine große Umstellung für die Spieler?

Beide haben hervorragende Arbeit geleistet, hatten hohen Sachverstand im Fußball, wobei Dettmar Cramer eher der Fußballlehrer war. Die großen Erfolge haben beiden dann ja auch Recht gegeben.

Ein Kuriosum Ihrer so erfolgreichen Karriere ist, dass Sie nie Nationalspieler waren. Warum eigentlich nicht?

Ich war ja ein paar Mal im Aufgebot, 1975/76 war das. Doch dann hatte ich eine schwere Knieverletzung: Meniskus und vorderes Kreuzband waren gerissen. Damals war die Medizin ja noch nicht so weit, wie sie es heutzutage ist – da fällt man dann schnell man ein Dreivierteljahr aus. Das war der Knackpunkt für meine Nationalmannschaftskarriere. Mir war aber wichtig, dass ich überhaupt wieder zum Spielen komme und noch ein paar schöne Jahre bei Bayern habe.

Die hatten Sie: 13 Jahre haben Sie bei den Bayern gespielt. Gibt es noch Kontakt zu den alten Recken?

Im Stadion treffe ich meistens den Schwarzenbeck, Bulle Roth, Wolfgang Dremmler und Paul Breitner. Oder beim Golfspielen den Maier Sepp.

Was kam bei Ihnen nach dem Fußball?

Ich war nach meiner aktiven Zeit zehn Jahre lang bei Adidas im Außendienst, habe mich vor 15 Jahren selbständig gemacht und beflocke nun Trikots und Trainingsanzüge für Vereine und den Sportfachhandel.

Und wie geht’s aus gegen Chelsea?

2:1 für uns!

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