Duell zwischen Mazraoui und Cancelo: Wer bringt welche Stärken ins Bayern-Spiel?

München - Rund zwei Monate musste Noussair Mazraoui warten, jetzt ist es endlich soweit. Der Rechtsverteidiger, der sich bei der Weltmeisterschaft in Katar im Dezember eine milde Herzmuskelentzündung zugezogen hatte, darf endlich wieder mit dem Ball trainieren. In bester Laune betrat der Marokkaner am Donnerstag den Trainingsplatz an der Säbener Straße.
Mazraoui steigt am Mittwoch ins Mannschaftstraining ein
Den nächsten Schritt soll Mazraoui dann nächste Woche machen. "Am Mittwoch steigt er wieder ins Mannschaftstraining ein", sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann am Rande der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Gladbach. Wann der 25-Jährige dann wieder auf dem Feld stehen kann, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Mazraoui muss sich auf einen echten Konkurrenzkampf mit Winterneuzugang Joao Cancelo einstellen.
Aber verstecken muss sich der Sommertransfer von Ajax Amsterdam definitiv nicht. Denn nach Startschwierigkeiten fand sich Mazraoui immer besser in die Mannschaft von Nagelsmann ein und zeigte vor der Winterpause starke Leistungen im Bayern-Trikot. Vor allem in der Offensive schaltete sich der technisch starke Rechtsverteidiger immer wieder ins Bayern-Spiel ein und hielt so die Gegner auf Trapp.
Cancelo überzeugt mit butterweichen Flanken und starkem Dribbling
Ähnlich stark im Spiel mit dem Ball ist auch sein Kontrahent Joao Cancelo. Der blitzschnelle Portugiese zeigte direkt in seinem ersten Spiel für den FC Bayern seinen Offensivdrang. Mit starken Dribblings und vor allem butterweichen Flanken in den Strafraum ließ Cancelo die Mainzer und die Bayern-Bosse staunen.
Hinzu kommt, dass die Leihgabe von Manchester City immer wieder selbst ins Zentrum zieht und von dort das Spiel des deutschen Rekordmeisters mit kreativen Ideen aufbaut oder selbst den Abschluss sucht.

In der Rückbewegung überzeugte Cancelo in seinen ersten Spielen immer wieder mit einem aggressiven Gegenpressing. Gleichzeitig ist der 28-Jährige durch das hohe Stellungsspiel aber anfällig gegen schnelle und konterstarke Mannschaften.
Zweikampfquote von Mazraoui ist ausbaufähig
Eine ähnliche Schwachstelle hat auch Mazraoui. Zwar arbeitet der 25-Jährige gegen den Ball fleißig mit nach hinten, aber Mazraoui ist dabei nicht immer erfolgreich. So ist seine Zweikampfquote definitiv ausbaufähig.

Dafür zeichnet den marokkanischen Nationalspieler eine gute Ballkontrolle aus. Grundsätzlich definiert sich Mazraoui also nicht über seine Physis, sondern über Spielintelligenz, Handlungsschnelligkeit und Spielstärke.
Der FC Bayern hat also mit Cancelo und Mazraoui zwei echte Waffen auf der Rechtsverteidigerposition. Bei guter Leistung von beiden Akteuren wird Bayern-Coach Julian Nagelsmann Woche für Woche die Qual der Wahl haben, wer von beiden in der Startelf steht und wer zunächst auf der Bank sitzen muss.