Drücke ihnen die Daumen: Stars des FC Bayern schwärmen von Underdog Paderborn
München - Nach dem 3:2-Arbeitssieg gegen den SC Paderborn herrschte beim FC Bayern vor allem ein Gefühl vor: Erleichterung. "Wir haben ein solides Spiel spannender gemacht als es hätte sein müssen. Die wichtigste Erkentniss ist, dass wir die drei Punkte haben, um mehr ging es heute nicht", meinte etwa Thomas Müller nach dem Spiel in der Mixed Zone. "Man muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass wir nach dem Ausgleich alles probiert haben, um das Spiel zu gewinnen. Und das haben wir auch geschafft. Da bin ich dann auch mit dem Ergebnis zufrieden", pflichtete Trainer Hansi Flick bei.
Dennoch war bei vielen Bayern-Stars auch eine andere Emotion herauszuhören, die im heutigen Profi-Fußball eher selten so zu hören ist: Bewunderung für den Gegner - in diesem Fall den Tabellenletzten der Bundesliga. "Paderborn hat uns bis zur letzten Minute gefordert, und deshalb bin ich froh, dass wir es zu drei Punkten geschafft haben. Es war kein einfaches Spiel, und was man sagen muss: die Paderborner spielen sehr guten Fußball", lobte Flick. Der Bayern-Trainer war bereits direkt nach Abpfiff zu seinem unterlegenen Trainerkollegen Steffen Baumgart gegangen, nahm ihn in den Arm und spendete wohl einige tröstende Worte.
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Der Sieg des Rekordmeisters war letztendlich knapp, aber verdient. Die Bayern hatten deutlich mehr vom Spiel und auch den Großteil der hochkarätigen Torchancen. Und dennoch: der Mut, mit dem das Tabellenschlusslicht beim großen Rekordmeister auftrat - dessen Kader laut "transfermarkt.de" etwa 30 Mal so viel wert ist wie der der Paderborner - dürfte so manchem neutralen Fußballfan ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben. Kein Mauern mit zehn Mann vor dem eigenen Tor, sondern frühes Anlaufen des Gegners. Nach den ersten beiden Führungstreffern der Bayern ergaben sich die Gäste nicht etwa ihrem Schicksal, sondern konterten fast umgehend mit dem Ausgleich.
"Normalerweise gibt es bei Aufsteigern viele Mannschaften, die sich hinten einigeln und einfach versuchen über Standards oder Konter zum Torerfolg zu kommen. Paderborn fährt auch gefährliche Konter, aber sie versuchen trotzdem von hinten heraus Fußball zu spielen. Ich habe schon viele Spiele gesehen, in denen sie phasenweise belohnt wurden. Nur leider schaffen sie es oft nicht, das gute Ergebnis, das sie sich herausgespielt haben, über die Zeit zu bringen. Trotzdem macht es Spaß, ihnen zuzuschauen", lobte auch Joshua Kimmich.
Kimmich gab zu, dass das Spiel für die Ansprüche der Bayern "zu ausgeglichen" war. "Aber als neutraler Beobachter kann man für Paderborn nur lobende Worte finden. Ich drücke ihnen die Daumen. Ich hoffe, dass sie es schaffen und diese Spielweise am Ende auch belohnt wird", meinte der 25-Jährige.
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