Drei Treffer und ein Rüffel
Mario Gomez führt nun die Torschützenliste an – doch Coach Louis van Gaal ist mit ihm unzufrieden.
MÜNCHEN Es ist der 19. Spieltag, Mario Gomez steht jetzt bei 15 Toren. An sich schon eine sehr gute Quote, doch im Grunde müsste man die ersten sechs Spieltage abziehen, in denen der Mittelstürmer jeweils nur auf der Bank saß und frühestens zur 71. Minute eingewechselt wurde. Am 16. Spieltag gegen St. Pauli (3:0) fehlte er wegen einer Grippe – macht 15 Tore bei 12 Spielen von Beginn an. Und so ist die Quote: einfach überragend.
Die drei Treffer nach der Pause beim 5:1 gegen Lautern bedeuteten seinen dritten Dreierpack in dieser Saison – das gelang zuletzt Halil Altintop (dem Zwillingsbruder von Bayerns Mittelfeldspieler Hamit) im Spieljahr 2005/06, in einer kompletten Saison. Der Titel des Torschützenkönigs ist nun das Ziel von Gomez, er hat Theofanis Gekas (Frankfurt/14 Treffer) überholt und gleichgezogen mit dem derzeit verletzten Papiss Demba Cissé (Freiburg). „Es wäre kein Beinbruch, wenn ich nicht Torschützenkönig werde“, sagt er und dass es im Moment laufe bei ihm, aber auch, dass es schließlich sein Job sei, das Toreschießen. Einen Rüffel gab es dennoch – von Trainer Louis van Gaal. „Mario musste vor der Pause seine Chance nutzen“, rügte ihn der Coach wegen einer vergebenen Möglichkeit: „Da war es wichtig. Tor Nummer vier und fünf sind nicht mehr wichtig.“ Ein Lob hatte der Holländer dennoch parat, kurz und knapp: „Sehr gut“. Immerhin.
Für Miroslav Klose, der wie beim 1:1 in Wolfsburg 90 Minuten auf der Bank verbringen musste, bedeute der Gomez-Lauf: Geduld haben. Warten. Unter der Woche hatte er seinem Ärger Luft gemacht: „Ich bin fit, ich bin heiß. Ich will meinen Stammplatz zurück erkämpfen. Mein Platz kann nicht auf der Bank sein“, lautete die Kampfansage des 32-Jährigen. „Der Miro hat gesagt, dass er spielen will. Was ist daran nicht richtig?“, kommentierte Gomez gelassen.
Er hat gut reden. Mit 15 Treffern in der Liga, acht im DFB-Pokal und in der Champions League ist der Mann mit der „33“ die klare Nummer eins im Bayern-Angriff.
ps