Douglas Costa enttäuscht erneut: Platzt beim Rückkehrer des FC Bayern noch der Knoten?

München - Nach 68 Minuten hatte Hansi Flick am Freitag genug gesehen und nahm Douglas Costa gegen Borussia Mönchengladbach für Kingsley Coman vom Platz. Es war der einzige Wechsel, den der Bayern-Coach bei der 2:3-Niederlage vollzog.
Abermals konnte der Flügelstürmer, der kurzfristig für den verletzten Serge Gnabry in die Startelf rutschte, seine Chance nicht nutzen. Sein Arbeitsnachweis gegen Gladbach: Null Torschüsse, lediglich 28 Ballkontakte sowie eine Zweikampfquote von nur 33 Prozent. Schlecht.
Flick nimmt Costa in Schutz
Obwohl ihn Hansi Flick nach dem Spiel in Schutz nahm, er habe "seine Sache soweit gut gemacht. In der Defensive mitgearbeitet und in der Offensive auch das eine oder andere versucht", wirkt seine Rückkehr bislang wie ein großes Missverständnis.
Costa, der bereits von 2015 bis 2017 für den Rekordmeister aufgelaufen war, wurde im Oktober 2020 als Last-Minute-Transfer von Juventus Turin erneut vom FC Bayern verpflichtet. Ein Wechsel, der nicht wenige überraschte. Nach seinem Weggang damals hatte Uli Hoeneß noch einmal ordentlich nachgetreten, ihn als "Söldner, der uns charakterlich nicht gefallen hat" bezeichnet.
Seit seiner Rückkehr wirkt der 31-fache brasilianische Nationalspieler oft teilnahmslos im Spiel der Münchner, verzettelt sich häufig in Eins-gegen-eins-Situationen und strahlt kaum Torgefahr aus: In 16 Pflichtspielen erzielte er nur einen einzigen Treffer und steuerte drei Assists bei. Als Backup auf der Außenbahn geholt, übt der 30-Jährige bislang kaum Druck auf die etablierten Stammkräfte um Serge Gnabry aus. Dennoch sieht ihn Flick auf "dem richtigen Weg", allerdings müsse "er noch an seiner Fitness arbeiten".
Leihvertrag endet im Sommer 2021
Mindestens bis Sommer 2021 hat der Brasilianer dazu noch Zeit, denn dann läuft sein Leihvertrag beim Triple-Sieger aus. Ob die Bayern-Bosse den 30-Jährigen über die Saison hinaus in München behalten werden, darf angesichts der bisherigen Leistungen bezweifelt werden.
Auch sein Berater glaubt nicht an ein langfristiges Engagement bei den Bayern. "Leider bekommt Douglas in München nicht viel Spielzeit. Deshalb glaube ich Stand jetzt nicht daran, dass der FC Bayern ihn fest verpflichtet", sagte Giovanni Branchini zuletzt bei "TMW Radio".
Rummenigge schließt Costa-Verbleib nicht aus
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge schließt einen Verbleib des 30-Jährigen beim Rekordmeister allerdings noch nicht aus. "Wir haben uns noch nicht entschieden, aber wir sind sehr zufrieden mit ihm. Er ist wirklich gut auf dem Platz und daneben", äußerte sich Rummenigge gegenüber dem italienischen Sender "Italia 1". "Aber wir wissen einfach noch nicht, was wir auf dem Markt machen werden", es hänge alles von den Auswirkungen der Corona-Pandemie ab.
Und selbstverständlich auch von den weiteren Leistungen des Rechtsaußen, der wohl einen zweiten unrühmlichen Abgang nach 2017 definitiv vermeiden möchte.