Dortmunds Watzke: Mitleid mit Uli

Dortmund schlägt auch Schalke – und feiert eine vorgezogene Meistersause. Den Bayern vergeht die Lust auf Mainz. BVB-Boss Watzke gibt Uli Hoeneß Aktientipps.
Thomas Becker |
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Hat Mitleid mit Uli Hoeneß: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Firo Hat Mitleid mit Uli Hoeneß: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Dortmund schlägt auch Schalke – und feiert mit den Fans am Zaun eine vorgezogene Meistersause. Den Bayern vergeht am TV die Lust auf Mainz. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke gibt Uli Hoeneß Aktientipps.

Die Interview-Zone der Allianz Arena ist ein recht ausladender Raum. Mehrere Dutzend Reporter drängen sich hier nach Abpfiff um die Bayern-Stars. Für die TV-Schirme über ihren Köpfen, auf denen die Bilder des Spieltags laufen, haben sie keinen Blick. Die Fernseher liefen am Samstag aber auch schon, als Robben & Co. vor dem Spiel aus dem Bus stiegen und unbehelligt Richtung Kabine gingen. Genau in diesem Moment fiel auf Schalke das 2:1 für Dortmund. Der Schuss zur So-gut-wie-Meisterschaft. Da ist den Bayern die Lust auf Mainz wohl vergangen.

„Psychologisch unglücklich“, fand das Coach Jupp Heynckes später, und Sportdirektor Christian Nerlinger meinte: „Die Meisterschaft war um 17.15 Uhr faktisch geklärt. Das waren keine schönen Voraussetzungen, um ins Spiel zu gehen. Das da dann der Esprit fehlt, ist nachzuvollziehen.“

Erstmals seit September 2010 endete ein Bayern-Heimspiel wieder 0:0. „Ärgerlich, wenn man zwei Mal in Folge kein Tor schießt“, meinte Kapitän Philipp Lahm, „das passiert uns normalerweise auch nicht.“ Ohne Tor blieb Konkurrent Dortmund zuletzt am 10. März - und davor letztmals am 28. September 2011. Auch beim Ruhrpott-Derby auf Schalke gelang dem amtierenden Meister mal wieder ein Tor mehr als der Gegner, was bei acht Punkten Vorsprung auf Bayern bei drei noch ausstehenden Partien schwer nach Titelverteidigung riecht.

Kein Wunder, dass es am Samstagabend schon zu vorgezogenen Festivitäten kam, als der BVB-Bus die 38-Kilometer-Fahrt von Gelsenkirchen nach Dortmund beendete und Kapitän Sebastian Kehl als Erster aus dem Bus stieg. „Derbysieger! Derbysieger! Hey, hey!“, tönten die Fans hinterm Zaun - und die Spieler hüpften mit. Das war um 19.18 Uhr – da saßen die Bayern-Cracks gerade in der Halbzeit des Mainz-Spiels und fragten sich, was aus diesem 0:0 noch werden soll.

Während Dortmunds Coach Jürgen Klopp von der „besten Saison unseres Lebens“ sprach, gab BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Einblicke in sein Seelenleben. Angesprochen auf das 1:0 seines Teams gegen die Bayern am vergangenen Mittwoch sagte Watzke: „Ich hatte da wirklich Mitgefühl mit Uli Hoeneß. Man konnte in dem Moment wirklich sehen, welchem Druck wir allesamt ausgesetzt sind. Ich habe dieses Gefühl, das er am Mittwoch hatte, auch schon erlebt." Dafür eine Runde Mitleid, Herr Watzke! Zuvor hatte er Hoeneß via „Bild“ auch noch Aktien-Tipps gegeben: „Es wäre nicht dumm von ihm, BVB-Aktien nachzukaufen!" Gut vorstellbar, wie all das am Tegernsee ankam.

Hoeneß sprach nach der Nullnummer gegen Mainz nur wenige Worte, unterbrach seinen Gang durch die Mixed Zone nicht, als er sagte: „Dienstag, 20.45 Uhr: wichtiges Spiel!“

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