Doppelte Hoffnung: Das ist der Plan des FC Bayern mit Alphonso Davies und Leon Goretzka

Julian Nagelsmann ist guter Dinge, dass Leon Goretzka und Alphonso Davies bis zum Viertelfinale der Champions League fit werden. "Mehr Variabilität".
von  Maximilian Koch
Julian Nagelsmann vor einem Spiel beim Interview.
Julian Nagelsmann vor einem Spiel beim Interview. © Sven Hoppe/dpa

München – Mit flotter Rasta-Frisur saß Alphonso Davies am Dienstagabend auf der Haupttribüne der Allianz Arena, er flachste mit Kingsley Comans Partnerin Sabrajna, jubelte bei den sieben Toren seiner Teamkollegen mit und stellte Videos davon bei Instagram online. Doch so launig der Abend für den 21-jährigen Kanadier auch war – bei der nächsten Champions-League-Gala des FC Bayern will Davies dann schon lieber selbst wieder auf dem Platz stehen. Und es gibt Hoffnung. Endlich.

Er sei "ganz guter Dinge", dass Davies "bis zum Viertelfinale wieder spielen kann", sagte Bayern-Trainer Nagelsmann über seinen Linksverteidiger, der seit Mitte Januar wegen einer Herzmuskelentzündung nach einer vorangegangenen Corona-Infektion pausiert. Die Runde der letzten acht Teams in der Champions League beginnt am 5. April, 27 Tage bleiben Davies also noch. Der Countdown läuft. Übrigens auch für Leon Goretzka (27) nach dessen Problemen an der Patellasehne.

Hamann: Bayern braucht Goretzka und Davies für den Champions-League-Titel

Beim Mittelfeldstar, der seit Anfang Dezember nicht mehr gespielt hat, sei er ebenfalls optimistisch, "dass er bis zum Viertelfinale einsatzfähig ist, wenn der Verlauf so weitergeht", erklärte Nagelsmann.
Goretzka ist in seinem Reha-Programm schon weiter als Davies, bei ihm könnte es sogar schneller klappen mit dem Comeback. Bayerns doppelte Hoffnung beim Kampf um Europas Krone. "Ohne Davies und Goretzka sind sie für mich kein Anwärter auf die Champions League", hatte Sky-Experte Didi Hamann zuletzt erklärt: "Mit ihnen ja, ohne sie nein."

Eine treffende Analyse. Bei Davies sei die Vorhersage "etwas hypothetischer", führte Nagelsmann aus, "aber auch da ist alles rückläufig, was sehr gut ist. Trotzdem kann ich da nicht immer eine hundertprozentige Prognose geben." Bayerns Internist habe ihm zu Davies allerdings mitgeteilt, "dass es stetig besser wird, von Woche zu Woche. Wir machen jede Woche eine Kontrolluntersuchung, sodass er sicher bald wieder eingreifen kann."

Trotzdem müsse man bei Davies auch bedenken, "dass er dann lange Zeit weg war, natürlich auch mit einer Thematik, die man gut beäugen muss", so Nagelsmann. Doch die Herzuntersuchungen stimmen Davies und die Bayern-Verantwortlichen optimistisch, dass er schon bald wieder die linke Seite entlangflitzen kann. Wie beim famosen Champions-League-Triumph 2020.

Lucas Hernández (26) ist defensiv zwar ein solider Vertreter, aber offensiv nicht annähernd so gefährlich wie Davies. Zudem spielt Hernández lieber in der Innenverteidigung.

Davies-Rückkehr: Mehr Variabilität in der Abwehrkette

Davies würde der Abwehrkette "mehr Variabilität" geben, sagte Nagelsmann: "Weil er eine Extraklasse hat auf der Position." Das gelte genauso für Goretzka "auf der Sechserposition, um eine andere Struktur zu kriegen im Spiel".

Gegen ein coronageschwächtes Team aus Salzburg bildeten Joshua Kimmich (27) und Jamal Musiala (19) das zentrale Mittelfeld, doch Nagelsmann ahnte schon, dass da im Viertelfinale ein anderes Kaliber auf Bayern zukommen wird: "Das ist heute sehr offensiv gewesen. Ob das auch gegen die besten Teams Europas so funktioniert, ist hypothetisch. Wenn wir so gierig sind gegen den Ball wie Kingsley Coman am Anfang des Spiels, kann das klappen. Grundsätzlich ist es aber schon gut, wenn du wieder Alternativen bekommst – gerade in der entscheidenden Phase der Saison."

Die beginnt für den FC Bayern gerade erst, und da trifft es sich gut, dass wohl bald alle Stars wieder dabei sind. Corentin Tolisso (27) soll nach seinem Muskelfaserriss kommende Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

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