Doppelpacker Alphonso Davies überragt in Kanada-Angriff – auch eine Rolle für den FC Bayern?

In seinem ersten Länderspiel seit November spielt Alphonso Davies als Flügelstürmer im Trikot der kanadischen Nationalmannschaft groß auf. "Er könnte auch bei den Bayern im Angriff spielen. Das würden viele Leute sicher gerne sehen", meint Teamchef John Herdman.
von  AZ
Alphonso Davies überzeugte bei der kanadischen Nationalmannschaft auf offensiverer Position als bei den Bayern.
Alphonso Davies überzeugte bei der kanadischen Nationalmannschaft auf offensiverer Position als bei den Bayern. © IMAGO / ZUMA

Vancouver - Phonzy is back – und wie! Am Donnerstag streifte sich Alphonso Davies erstmals seit November vergangenen Jahres wieder das Trikot der kanadischen Nationalmannschaft über. Aufgrund seiner Herzmuskelentzündung hatte der pfeilschnelle Flügelspieler über Monate hinweg pausieren müssen und konnte auch bei der letztlich erfolgreichen WM-Qualifikation nicht mehr mitwirken.

Alphonso Davies überragt bei Kanada auf offensiver Position

Bei der Nations-League-Partie gegen Curacao feierte Davies am Donnerstag ein Comeback wie aus dem Bilderbuch. In seiner alten Heimat Vancouver – beim dortigen MLS-Klub Vancouver Whitecaps feierte er 2016 als 15-Jähriger sein Profi-Debüt – spielte der Bayern-Star groß auf und steuerte beim 4:0-Sieg einen Doppelpack bei.

Bemerkenswert: Anders als beim FC Bayern, wo er regelmäßig als offensivstarker Linksverteidiger eingesetzt wird, spielte er im 4-4-2-System der Kanadier auf Linksaußen. Für Davies kein Problem – schließlich wurde er als Offensivspieler ausgebildet, bevor er zum Ende der Amtszeit von Niko Kovac bei den Münchnern erstmals nach hinten in die Viererkette gezogen wurde. Dort hat der mittlerweile 21-Jährige eine steile Entwicklung hingelegt, längst zählt er zu den besten Linksverteidigern der Welt.

Kanada-Coach: Davies "ein Spieler, wie es ihn nur einmal in jeder Generation gibt"

Kanadas Nationaltrainer John Herdman ist von den offensiven Qualitäten seines Spielers voll überzeugt und gerät ins Schwärmen. "Er ist ein Spieler, wie es ihn nur einmal in jeder Generation gibt", meinte Herdman nach der Gala des 21-Jährigen gegen Curacao. "Er ist ein besonderer Spieler. Ich denke, er kann auf der Zehn (zentrales offensives Mittelfeld, d.Red.) spielen, auf der Sieben (Außenstürmer), auf der Elf (Sturmzentrum), aber auch als Außenverteidiger. Er hat alle Fähigkeiten dazu, ist schnell, kräftig und intelligent. Er weiß genau, was er tut", schwärmte der Nationaltrainer.

Auch im Verein würde Herdman Davies gerne einmal in einer offensiveren Rolle sehen. "Ich glaube, er kann auch bei den Bayern in der offensiven Dreierreihe spielen", sagte der 46-Jährige: "Diesen Wechsel würden sicher viele Leute gerne sehen. Anfang des Jahres hat er schon in einer offensiveren Rolle gespielt und ich würde sie (den FC Bayern, d.Red.) sehr gerne einmal mit einer offensiven Dreierreihe mit Davies sehen. Die Fähigkeiten dafür hat er jedenfalls."

Kanadas Nationaltrainer John Herdman.
Kanadas Nationaltrainer John Herdman. © IMAGO / ZUMA Press

Davies spielt unter Nagelsmann bei Bayern bereits extrem offensiv

Tatsächlich hat Davies seine Rolle bei den Bayern in der vergangenen Saison bereits extrem offensiv interpretiert. Unter Julian Nagelsmann rückt der nominelle Linksverteidiger in eigenem Ballbesitz regelmäßig bis ins gegnerische Angriffsdrittel vor, um dort eine weitere Anspielstation zu schaffen und bei Ballverlusten einen möglichst kurzen Weg ins direkte Gegenpressing zu haben.

Dass Nagelsmann Davies künftig tatsächlich als Angreifer aufstellt, scheint aber eher unwahrscheinlich. Der Kanadier ist mit seiner Schnelligkeit und Antizipation auch für die Rückwärtsbewegung enorm wichtig und daher als Linksverteidiger kaum zu ersetzen. Offensiv hingegen gibt es mit Kingsley Coman, Serge Gnabry, Leroy Sané und Jamal Musiala genügend Optionen, zudem wollen sich die Bayern bekanntlich mit Sadio Mané vom FC Liverpool verstärken.

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