Doku enthüllt: So dicht war der FC Bayern an einer Haaland-Verpflichtung dran

Anfang des Jahres war so ziemlich jeder europäische Topklub hinter Erling Haaland her, darunter auch der FC Bayern. Wie nah die Münchner einer Verpflichtung des Norwegers waren, verrät nun eine norwegische Sport-Dokumentation.
von  André Wagner
Erling Haaland wechselte zu Saisonbeginn zu Manchester City, aber auch der FC Bayern wäre eine Option gewesen.
Erling Haaland wechselte zu Saisonbeginn zu Manchester City, aber auch der FC Bayern wäre eine Option gewesen. © Jon Super/AP/dpa/Archivbild

München - Seit Beginn dieser Saison schnürt sich Erling Haaland seine Fußballschuhe für Manchester City. Von Borussia Dortmund zog es den 22-jährigen Norweger in die Premier League. Wie eine Doku nun enthüllt, war ein Verbleib des jungen Stürmerstars in der Bundesliga aber alles andere als unmöglich.

FC Bayern war für Haaland Anfang des Jahres  "zweite Option"

In der beim skandinavischen Streamingdienst "Viaplay" abrufbaren Dokumentation "Haaland – The Big Decision" verriet Alfie Haaland, Vater und Berater des Torjägers, dass die Chancen auf einen Wechsel zu Dortmunds Ligarivalen Bayern München durchaus gegeben waren. 
Zeitweise soll der deutsche Rekordmeister die "zweite Option" für einen Wechsel von Erling gewesen sein. Am Ende gab ein eigens aufgestelltes Punktesystem den Ausschlag für einen Transfer zu den "Skyblues".

Kriterien in diesem System waren unter anderem, wie dringend der entsprechende Verein eine Nummer 9 benötige und welchen Stil die Mannschaft spiele. Auch die Historie der Klubs sowie die Zuschauerkapazität des Stadions spielten eine Rolle. 

Gehalt spielte nicht die wichtigste Rolle

Auch das Gehalt sei bei der Wahl des Vereins zwar wichtig gewesen, im Vergleich zu den anderen Punkten soll es jedoch eine untergeordnete Rolle gespielt haben.

"Das meiste Geld zu verdienen, das steht nicht im Vordergrund, aber man möchte so viel wie möglich machen. Wenn Sie 5.000 norwegische Kronen für eine Arbeit oder 10.000 für die gleiche Arbeit bekommen können, nehmen Sie die 10.000. Jeder würde das tun. Ich habe davon geträumt, Fußball zu spielen und davon für den Rest meines Lebens zu leben", so Erling Haaland in der Doku.

Im April machte bekanntlich Manchester City mit Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola das Bieterrennen um den 22-jährigen norwegischen Nationalspieler. Der Premier-League-Klub setzte sich im haaland’schen Punktesystem am Ende knapp gegen Real Madrid durch.

Einige Monate vor der endgültigen Entscheidung war noch Bayern München der härteste Konkurrent im Kampf um den Stürmerstar. "Auf unserer Liste ist City meiner Meinung nach das beste Team. Bayern München ist die Nummer zwei. Wir haben Real Madrid als Nummer drei, Paris Saint-Germain als Nummer vier. Wir haben auch einige andere englische Teams als City, die ziemlich gut sind … Liverpool und Chelsea. Außerdem gibt es Barcelona. Sie sind irgendwie in der gleichen Reihe", erklärte Alfie Haaland in der Dokumentation zu einem früheren Zeitpunkt.

Wechsel nach Manchester lag auch an Lewandowkski

Das Erling Haaland letzten Endes bei Manchester City unterschrieben hat und nicht beim FC Bayern München, lag auch an der ungewissen Zukunft von Robert Lewandowski beim deutschen Rekordmeister. Der Stürmer wollte zu einem Team, welches unbedingt einen Neuner benötigte.

Die Citizens waren im Frühjahr auf der Suche nach einem Stürmer, die Bayern hatten noch den polnischen Weltfußballer unter Vertrag. Das Punktesystem der Haalands sprach daher klar für die "Citizens". "City ist in dieser Hinsicht eine 10 von 10. Bayern München bekommt dafür einen Punkt, sie brauchen keine Nummer 9. Sie haben ihren besten Spieler als Nummer 9, aber wenn Lewandowski geht, dann haben sie keinen anderen. Es wäre ziemlich umstritten, nach München zu gehen, aber wenn wir es durchziehen, ist es eines der besten Teams. Real Madrid ist eine 5 oder 6. Sie haben Karim Benzema und werden vielleicht Mbappé bekommen?", so Alfie Haaland.

Betrachtet man diese Aussage, kann man sich die Frage stellen, ob Erling Haaland nicht doch nach München gewechselt wäre, hätte man beim FC Bayern die Personalie Lewandowski schon im Frühjahr geklärt...

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