Doch kein Wirtz-Redeverbot? Eberl schwärmt vom Wunschspieler des FC Bayern

Nach dem Sieg gegen Celtic verhängte Sportvorstand Max Eberl ein Wirtz-Redeverbot. Vor dem Meisterschaftsduell gegen Bayer Leverkusen ließ er sich trotzdem zu Schwärmereien hinreisen.
von  AZ
Der Wunschspieler von FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß: Leverkusens Florian Wirtz.
Der Wunschspieler von FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß: Leverkusens Florian Wirtz. © IMAGO

München - Als "herausragenden" Fußballer bezeichnete Sportvorstand Max Eberl das Musiala-Pendant von Bayer Leverkusen. Klar, die Rede ist von Florian Wirtz. "Es steht für mich außer Frage, dass er und Musiala sehr gut miteinander spielen können", schwärmte der Bayern-Boss im Pressestüberl mit Bezug auf die Nationalmannschaft. Aber stopp, Herr Eberl! Da war doch was. 

Eberl rügt Hoeneß nach Wirtz-Aussagen: "Es gehört sich einfach nicht"

Galt vor dem Kracher am Samstagabend (18.30 Uhr, live auf Sky und im AZ-Liveticker) nicht ein Wirtz-Redeverbot? "Es gehört sich einfach nicht, vor dem Spiel jetzt so eine Thematik aufzumachen", rügte der Niederbayer seinen Ehrenpräsident Uli Hoeneß noch in Glasgow. Dieser hatte in einen "BILD"-Interview bekräftig, dass der FC Bayern Wirtz haben will. Die Chancen auf einen Sommer-Transfer bezifferte Hoeneß auf zehn Prozent. 

Wie der Patron vom Tegernsee auf diese genaue Zahl kam? Drei Parteien gehören zum Deal. Und vor allem die Dritte, die Führungsetage von Leverkusen, stellt sich bisher quer. "Das sind Träume von ihm, nicht von mir", konterte Klub-Boss Fernando Carro die Aussagen auf der Sportbusiness-Konferenz SPOBIS, schob hinterher: "Ich freue mich, wenn Uli H. träumt."

Schwärmt nun doch von Florian Wirtz: Bayern-Sportvorstand Max Eberl.
Schwärmt nun doch von Florian Wirtz: Bayern-Sportvorstand Max Eberl. © IMAGO

Bayer-Bosse kontern Flirt-Versuche des FC Bayern

Damit nicht genug. Sportchef Simon Rolfes legte nach: "Die Bayern, das habe ich schon gemerkt, als ich mit zehn Jahren den Kicker gelesen habe, haben sowas ja damals schon kurz vor den Spielen gemacht." Kommt daher die Rolle rückwärts von Eberl? Hat Hoeneß dem 51-Jährigen etwa mitgeteilt, dass es seit Jahrzehnten zur bayerischen Tradition gehört, vor einem Gipfeltreffen so ein Thema auf die öffentliche Agenda zu setzen? 

Übermittelt ist nichts. Doch klar ist: Auch Coach Vincent Kompany, der ungern auf Einzelspieler eingeht, durfte am Valentinstag eine Liebesbotschaft an das Zauberfüßchen senden: "Fußballdeutschland darf froh und glücklich sein, dass sie für den DFB spielen. Ich komme aus Belgien und würde es auch gerne haben, dass die für uns spielen." Liebe lag in der Luft an der Säbener Straße.

Kompany will Wirtz im Kollektiv stoppen

Die Schmetterlinge, die sich im Bauch gestaut hatten, flogen dem 38-Jährigen aus dem Mund: "Es ist schon selten, dass diese beiden Spieler von diesem Niveau in der gleichen Liga sind und in der Nationalmannschaft zusammenspielen. Ich kann mich nicht erinnern, dass das oft passiert." Auch sieht Kompany die beiden längst nicht am Zenit. Er habe vollstes Vertrauen, "dass die beiden noch besser werden, wenn sie so weitermachen". 

Am besten beim FC Bayern. Aber davor muss seine Mannschaft Wirtz wohl noch ein paar Mal stoppen. Wie das gelingt? "Ich werde genauso antworten wie mein Kollege Xabi Alonso bei Jamal Musiala antworten wird. Man muss es im Kollektiv lösen", so Kompany. Einzelspieler könnten den 21-Jährigen nicht entzaubern. Gelingt das, stehen die Chancen nicht schlecht, dass der Rekordmeister für eine Vorentscheidung im Rennen um die Schale sorgt.

Hat er Florian Wirtz auch auf dem Zettel? Bayern-Trainer Vincent Kompany schwärmt vom Shootingstar der Leverkusener.
Hat er Florian Wirtz auch auf dem Zettel? Bayern-Trainer Vincent Kompany schwärmt vom Shootingstar der Leverkusener. © IMAGO

FC Bayern hätte mit Sieg in Leverkusen elf Punkte Vorsprung

Denn ein Bayern-Sieg würde elf Punkte Vorsprung vor der Werkself bedeuteten. Ein solches Punktepolster wurde von den Münchnern noch nie verspielt. Und mit dem Titel in der Hand, hätten die Bayern-Bosse wohl ein Argument im Wirtz-Poker mehr. Immerhin will der Junge aus Pulheim in seiner Karriere Trophäen gewinnen. Und durch die Verlängerung von Musiala könnte er das auch noch mit seinem Kumpel aus der Nationalmannschaft tun. 

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