Django rechnet ab: Wem nutzt der Bänderriss von Demichelis?
Django Asül, Komiker und Kabarettist, kommentiert an dieser Stelle jeden Samstag das Geschehen beim FC Bayern. Mehr über ihn unter: www.django-asuel.de
Bayern beginnt die Saison standesgemäß. Die TSG Hoffenheim ist quasi der FC Bayern der zweiten Tabellenhälfte. Egal, wie das Spiel ausgeht, besteht keine Gefahr der Überreaktion. Sollte Bayern mit einer Pleite beginnen, wird es auf das Fehlen von Ribéry, Dremmler und Bulle Roth zurückgeführt. Ein Sieg wird mit den fulminanten Neuzugängen begründet. Ein Unentschieden ist der Normalfall, weil es logischerweise ein paar Spiele braucht, bis sich das Team findet.
Dass aber Hoffenheim-Finanzier Dietmar Hopp justament vor dem Duell Franz Beckenbauer auf einen Golfurlaub einlädt, gibt dem Ganzen eine seltsame Dimension. Wenn sich die metaphysische Funktionärsebene so gut versteht, wie sollen da die Spieler mit der gebotenen Kompromisslosigkeit zur Tat schreiten? Gegen einen Kuschelkurs spricht ja generell nichts. Aber das Thema Solidarität hat der FC Bayern eigentlich erledigt, indem er sich nicht gegen die zentrale TV-Vermarktung sperrt.
Trotzdem haben die Münchner die direkte Konkurrenz wie den HSV oder Werder Bremen gezielt gestärkt durch die Abgabe von Zé Roberto und Borowski. Wem der Bänderriss von Demichelis nutzen soll, muss noch geklärt werden. Wenn es blöd läuft, war es eine sinnlose Aktion.