DJANGO rechnet ab: Von Vollitalienern, Halbspaniern und zu kurzen Einsatzzeiten

Django Asül, Komiker und Kabarettist, kommentiert hier jeden Samstag das Geschehen beim FC Bayern. Mehr über ihn: www.django-asuel.de
Manchmal muss ein Trainer zur Kenntnis nehmen, dass ein Spieler doch die Wahrheit sagt. In dem Fall geht es natürlich umMario Gomez. In all den Monaten, in denen er kaum spielen durfte, wiederholte der Edelstürmer gebetsmühlenartig, dass er von Anfang an spielen müsse, um Tore zu erzielen.
Sein Trainer aber meinte, es sei besser, wenn er einen van Buyten bei Eckbällen vorne reinstellt. Die letzten Auftritte von Gomez jedoch sind ein eindeutiges Indiz, dass van Gaal sich den Rüffel von Hoeneß zurecht eingehandelt hat.
Geradezu erstaunliche Tendenzen wurden nämlich offenbar. Jetzt ist zum Beispiel erwiesen: Wenn Gomez bis zur 80. Minute auf der Bank sitzt, ist es ihm nahezu unmöglich, in der 35. Minute das Führungstor zu schießen. Und überhaupt hat man einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Einsatzzeiten und Torerfolgen entdeckt.
Spieler, die nie spielen, treffen auch nie. Das muss Louis van Gaal jetzt verinnerlichen, wenn er in Zukunft nicht mehr von Uli Hoeneß abgewatscht werden soll. Falls der Holländer unbedingt einen Joker will, der in der 90. Minute kommt und zwei Tore macht, muss er eben Filippo Inzaghi kaufen. Ein Vollitaliener braucht scheinbar weniger Warmlaufzeit als ein Halbspanier.